Olaf Lies, Wirtschaftsminister, meldet einen regelrechten Startup-Boom in Niedersachsen. Landesweit habe es im vergangenen Jahr insgesamt 126 Startup-Gründungen gegeben, womit die Zahl im Vergleich zu 2019 um 46 Prozent gestiegen ist. Bundesweit sei die Quote nur um 8 Prozent gewachsen. Lies wertet dies als Erfolg der 2017 gegründeten Landesinitiative, die unter anderem die Förderung von Hightech-Inkubatoren (35 Millionen Euro) und drei Wachstumsfonds (63 Millionen Euro) beinhaltet. „Wir werden diesen Schwung weiter nutzen und Niedersachsen weiterhin als Land mit besten Voraussetzungen für erfolgreiches Gründen positionieren“, verspricht Lies. Die Rahmenbedingungen für Startups müssten weiter verbessert werden.

Christian Miele, Vorsitzender des Startup-Verbands, fordert dazu Neuregelungen zur Mitarbeiterbeteiligung und einfachere Zuwanderung für internationale Tech-Talente – ohne Sprachtests und mit schnelleren Visaverfahren. „Alleine um viele Innovationen für die Energiewende oder für eine weitere Digitalisierung zu entwickeln, brauchen wir ein starkes Startup-Ökosystem in Deutschland“, sagt Miele. Laut dem jüngsten Startup-Monitor ist Niedersachsens Startup-Szene besonders in den Bereichen Agar, Food, Mobilität, Life Science und Biowissenschaften erfolgreich. Als wichtigste Herausforderungen für Gründer werden die Themen Kapital, Köpfe und Kooperationen genannt.
Lies kündigt außerdem ein neues Förderprogramm für Startup-Zentren in Niedersachsen an. Bis 2025 will das Land insgesamt zehn Zentren in Braunschweig, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück mit bis zu 2,31 Millionen Euro fördern. „Start-up-Zentren sind eine perfekte Ergänzung zu anderen Förderinstrumenten wie zum Beispiel dem Gründungsstipendium“, sagt N-Bank-Chef Michael Kiesewetter. Die Investitions- und Förderbank ist mit ihrem Programm „N-Seed“ der wichtigste Anschubfinanzierer in Niedersachsen. Außerdem greift die N-Bank den Startups mit den Programmen „Step USA“ und „Slush“ bei der Internationalisierung unter die Arme.