Lars Klingbeil, SPD-Vorsitzender, hat sich für den Verbleib von Altkanzler Gerhard Schröder in der SPD ausgesprochen. Nachdem das Schiedsgericht der Partei in erster Instanz, bezogen auf den Verband der Region Hannover, gegen einen Parteiausschluss entschieden hatte, nahm Klingbeil im ARD-Sommerinterview zu dem Thema Stellung. Er sagte, die Prüfung habe ergeben, dass Schröder sich „politisch falsch geäußert“ habe, aber Gründe für einen Parteiausschluss gebe es nicht – zumal Schröder, wie Klingbeil jetzt noch einmal hervorhob, aus seiner Sicht „viele richtige Entscheidungen als Kanzler getroffen“ und Deutschland „geprägt“ habe. Vor Wochen zählte Klingbeil zu denen in der SPD, die massive Kritik an Schröders nach wie vor betonter Nähe zu Russlands Diktator Wladimir Putin geübt hatten. Nun sah sich Klingbeil, der einst zu den Bewunderern Schröders zählte, wieder zur Verteidigung des Altkanzlers veranlasst. Die Co-SPD-Vorsitzende Saskia Esken hatte Schröder vor Monaten nahe gelegt, er möge die SPD verlassen.