6. Sept. 2022 · 
Kultur

Sozialministerin erinnert an vergangenes Leid von Kindern in Psychiatrien

Daniela Behrens, Sozialministerin, hat gemeinsam mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister und dem katholischen Bischof Heiner Wilmer an das Leid von Kindern und Jugendlichen erinnert, die zwischen 1949 und 1975 in Einrichtungen der Psychiatrie untergebracht worden waren und dort misshandelt worden sind. Eine vor Jahren gegründete Stiftung hat sich dem Schicksal der Menschen angenommen, Entschädigungen und Hilfestellungen organisiert. Behrens berichtet, dass in der Nachkriegszeit Kinder, deren Eltern sich nicht um sie gekümmert haben oder die als schwer erziehbar galten, in Heimen oder Krankenhäusern geschlagen, fixiert, zur Zwangsarbeit verpflichtet oder misshandelt worden sind. „Für das Schicksal der Menschen hat sich damals niemand interessiert“, sagt die Ministerin. Bundesweit geht man von bis zu 25.000 Betroffenen aus, in Niedersachsen sind bisher 2568 Fälle ermittelt worden. Behrens wünscht sich, dass diese Vorgänge noch intensiv wissenschaftlich aufgearbeitet werden.

Dieser Artikel erschien am 7.9.2022 in Ausgabe #155.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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