Solider Arbeitsmarkt in Niedersachsen zum Jahreswechsel
(rb) Hannover. Der jahreszeitlich bedingte Anstieg der Arbeitslosenquote ist durch die milde Witterung im Dezember moderat ausgefallen. Flüchtlinge spielen bislang nur eine geringe Rolle; die Personalnachfrage und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind weiterhin hoch. Das sind die wichtigsten Eckpunkte für den niedersächsischen Arbeitsmarkt, die der Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesarbeitsagentur, Klaus Stietenroth, am Dienstag mitgeteilt hat. Danach hatten im Dezember 247 810 Erwerbstätige keine Anstellung. Das waren zwar 2,2 Prozent mehr als im November, aber 3,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ist gegenüber Dezember 2014 von 6,2 auf 5,9 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr standen im Dezember 2015 mit 14 926 neuen Stellen 0,6 Prozent mehr zur Verfügung. Damit legte der Stellenbestand um 17,5 Prozent auf 57 341 zu. Besonders viel Personal werde im Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch in der öffentlichen Verwaltung gesucht. Durch das milde Wetter im Dezember sei die Arbeit auch in den Außenberufen weitergegangen. Der Flüchtlingszuzug werde allmählich sichtbar, habe aber noch einen geringen Einfluss auf das Gesamtbild, erläuterte Stietenroth. Der Arbeitsmarkt startet nach seiner Einschätzung in solider Verfassung in das neue Jahr. Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, betrug im Dezember 322 369 Personen. Das sind 5912 oder 1,9 Prozent mehr als im Vormonat, allerdings 13 272 bzw. vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Jugendarbeitslosigkeit sinkt nur langsam: Im Dezember waren 22 454 Personen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 424 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahresdezember. Innerhalb der Gruppe von Arbeitslosen mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren im Dezember 47 479 Menschen ohne Anstellung. Das sind 5247 oder 12,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das Beschäftigungswachstum in Niedersachsen setzte sich 2015 auf hohem Niveau fort: Im Oktober waren rund 2,844 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit hatten 71 100 (plus 2,6 Prozent) mehr Menschen eine reguläre Arbeit als im Vorjahr. Stark zugenommen hat die Zahl der Arbeitsplätze in Heimen und im Sozialwesen, im Gastgewerbe, in der Logistik und Zeitarbeit.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #3.