bei der Evaluation der Pflegekammer gibt es offenbar eine neue Taktik. Das ist durch die Pressemitteilung des SPD-Sozialpolitikers Uwe Schwarz ans Licht gekommen – er ist damit sozusagen der Whistleblower unter den Pflegeexperten. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Befragung der Pflegekammer nun beginnt….“, schrieb Schwarz gestern und machte damit deutlich, dass nicht die Pflegekräfte, sondern die Pflegekammer ab heute Fragen zur eigenen Institution beantworten wird.
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Das ist viel einfacher, weil es viel weniger Kammer-Mitarbeiter als Pflegekräfte in Niedersachsen gibt. Allerdings könnte es natürlich Einfluss auf das Ergebnis haben. Wir haben uns in die Pflegekammer-Mitarbeiter hineinversetzt und schon einmal ein paar Antworten entsprechen angekreuzt:

Vielleicht ist diese Form der smarten Abstimmung auch ein Modell für die nächste Landtagswahl. Wäre es nicht viel einfacher, nur den Landtag über den Landtag abstimmen zu lassen? Wir hätten am Wahlsonntag frei und müssten uns auch keine Namen neuer Abgeordneter und Minister merken. Super Sache!
Bis sich das neue Modell durchgesetzt hat, wird noch fleißig gewählt, zum Beispiel in Braunschweig. Allerdings ist hier noch vollkommen unklar, ob man sein Kreuzchen noch einmal bei SPD-OB Ulrich Markurth machen kann. Und falls nicht, welcher SPD-Politiker käme dann für die Kandidatur in Frage? Wir haben uns umgehört und – sharing is caring - teilen unsere Ergebnisse und Gedanken gerne mit Ihnen – nachzulesen auf Seite 1 (kostenloses Probe-Abo hier).
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An dieser Stelle noch eine wichtige Notiz für die Koalitionäre nach der nächsten Landtagswahl: Im Koalitionsvertrag müssen wir dringend, ich wiederhole: dringend, die Schriftgröße deutlich nach oben schrauben. Kann ja wohl nicht sein, dass die Hamburger Koalition auf einen Vertrag mit 200 Seiten kommt, wir in Niedersachsen aber nur auf 138. Zum einen braucht kein Mensch eine Große Koalition mit einem kleinen Vertrag, zum anderen haben wir im großen Niedersachsen viel mehr zu regeln als die Kollegen im kleinen Hamburg. Der nächste niedersächsische Koalitionsvertrag sollte mindestens 400 Seiten umfassen. https://twitter.com/anjes_tjarks/status/1267789732794302466 Und nun noch zum Fernsehprogramm: Der NDR hat sich den heutigen „Tag der Wiederholungen“ wirklich wieder einmal zu Herzen genommen. Wer schon vormittags die Glotze einschaltet, sieht erst einmal die verschiedenen Ländermagazine von gestern, mittags kommt dann eine Folge der Krankenhausserie „In aller Freundschaft“ von 2007, um 20.15 Uhr „Expeditionen ins Tierreich“ von 2018, um 22 Uhr eine Großstadtrevier-Folge von 2017 und wer bis in die Nacht aufbleibt, kann noch „Polizeifunk ruft“ ansehen – von 1967. Happy Repeat Day! [caption id="attachment_50435" align="alignnone" width="780"]

Allerdings hat das Nachtprogramm dann doch eine ungeahnte Aktualität. In der Polizeifunk-Folge mit dem Titel „Wolfshund“ geht es um den so genannten „Würger", ein wilder Hund, der Rehe reißt. Sehen Sie in der spannenden 25-minütigen Folge, wie Schäfer Weidezäune errichten, Diederichs GroKo (1967) über so etwas wie eine Wolfsverordnung nachdenkt und Landwirtschaftsminister Wilfried Hasselmann fragt, was denn eigentlich ein „Wolfsmanagement“ sei. Das muss ich sehen!
Ich wünsche Ihnen einen spannenden TV-Mittwoch mit viereckigen Augen
Martin Brüning