Die AfD Niedersachsen zieht mit dem früheren Bundeswehrgeneral Joachim Wundrak aus Hagenburg (Kreis Schaumburg) in den Bundestagswahlkampf. In der Aufstellungsversammlung der AfD wurde der 65-jährige frühere Soldat mit 283 Stimmen gewählt.

Armin Paul Hampel und Joachim Wundrak -Fotos: kw

Sein Gegenkandidat Hampel, der vor vier Jahren der AfD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl war und derzeit als außenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion arbeitet, erhielt 229 Stimmen.


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Vorangegangen war eine teilweise sehr emotionale Versammlung der AfD im Braunschweiger Millennium-Center. Die Vorstellungsreden von Hampel und Wundrak wurden teilweise mit starkem Applaus, teilweise mit Buh-Rufen bedacht.

Der AfD-Parteitag findet heute in Braunschweig statt – Foto: kw

Die Niederlage für Hampel, der zum Lager des vor zweieinhalb Monaten zum neuen Landesvorsitzenden Jens Kestner gerechnet wird, kam völlig unerwartet. Die Gruppe um Kestner, Hampe und mehrere AfD-Landtagsabgeordnete hatte mit sicheren Mehrheiten gerechnet, nachdem die im September abgewählte Landesvorsitzende Guth vergangenen Freitag ihren Austritt aus der AfD erklärt hatte. Sie rechneten damit, der Abgang von Guth würde auch einen Aderlass bei ihr nahestehenden AfD-Mitgliedern in Gang setzen.

Das ist aber offenbar nicht geschehen, das früher von Guth angeführte Lager mobilisierte vor der Versammlung weit stärker als bisher. Auf Platz zwei muss nun der Landesvorsitzende Kestner (51) selbst um seine Wiederaufstellung als Bundestagskandidat bangen, er wird vom 34-jährigen Landwirt Frank Rink herausgefordert.

Wundrak hatte vor gut einem Jahr für die AfD als Oberbürgermeisterkandidat in Hannover gewirkt, dabei aber nur ein schwaches Resultat erzielt. Er sagte am Morgen vor der Wahl dem Politikjournal Rundblick, er wolle ein Zeichen für eine sachbezogene und ernsthafte Politik setzen.

In seiner Vorstellungsrede hatte er betont, die AfD müsse in all ihren Aktionen „auf dem boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bleiben“.