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Nach Aussagen des UMG-Sprechers Stefan Weller sind der Neubau des Bettenhauses 1 und des OP-Traktes „für die Zukunftsfähigkeit der Klinik unerlässlich“. Der Investitionsstau an der UMG sei „nach rund 40 Jahren erheblich“. Die Generalentwicklungsplanung für das Klinikum sehe eine „Neuausrichtung des Standortes“ vor – sie gehe dafür aber von einem Zeitraum von bis zu 30 Jahren aus. Die Großinvestitionen stellt das Land vor erhebliche Herausforderungen. Bei der UMG handelt es sich um eine Stiftungshochschule. Sie müsste deshalb die Umbauten eigentlich in Eigenregie leisten und könnte dafür auch eigenständig Kredite aufnehmen. Ob das aber ratsam wäre oder die Möglichkeiten der Hochschule überschreitet, ist eine andere Frage. Die MHH hat auch immer wieder darüber nachgedacht, Stiftungshochschule zu werden, es kam aber nicht dazu. Deshalb ist hier nun das Staatliche Baumanagement beim Finanzministerium gefordert. Auch dieser Weg hat Nachteile, weil die Behörde gewohnt ist, größere Vorhaben in mehrere Bauabschnitte einzuteilen und zeitlich über viele Jahre zu strecken. Das wäre aber, angesichts des dringenden Handlungsbedarfs bei der MHH, vermutlich nicht der richtige Weg. Spekuliert werden kann nun, ob für die Sanierungen das Modell einer Partnerschaft vom Land und privaten Investoren in Betracht käme, ein sogenanntes ÖPP-Modell. Der Finanzminister hatte sich wiederholt, zuletzt erst vor wenigen Tagen, offen für solche Projekte gezeigt – obwohl es in der rot-grünen Koalition nicht wenige Kritiker derartiger Vereinbarungen gibt.