Dragos Pancescu und Christian Meyer, Grünen-Landtagsabgeordnete, werfen der Landesregierung in einem wichtigen Streitpunkt Untätigkeit vor. Es geht um das 40 Hektar große „Römer-Lager“ in Hemmingen-Wilkenburg, das dort unter einer Ackerfläche liegt.

Wenn das Land die Vorgaben im Landesraumordnungsprogramm ändere, könne man den Schutz des Römer-Lagers dort einfügen, sagt Grünen-Fraktionsvize Christian Meyer – Foto: Grüne Fraktion Nds.

Der Landtag muss demnächst über eine von 6000 Bürgern unterstützte Online-Petition entscheiden, die einen mindestens zehn Jahre langen Schutz vor Kiesabbau auf dem Gelände fordert – aus Angst, die Ausbeute könne wertvolle Kulturschätze im Boden zerstören. Tatsächlich fordert die Zementfirma Holcim, auf der Fläche Kies abzubauen. 2012 war der Firma das auch grundsätzlich im Regionalen Raumordnungsprogramm der Region Hannover zugestanden worden, eine förmliche Genehmigung für den Abbau gibt es jedoch bisher nicht. Erst nach 2015 soll bekannt geworden sein, dass der archäologische Fund unter dem Acker ein bedeutender sein könnte.


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Jetzt argumentiert die Landesregierung so, dass eine Annahme der Petition dazu verpflichten müsste, der Firma Entschädigung zu zahlen. Wenn nicht das Land, sondern die Region Hannover den Abbau versagen würde, müsse die Region Entschädigung leisten. Pancescu und Meyer widersprechen: Wenn das Land die Vorgaben im Landesraumordnungsprogramm ändere – was derzeit wegen der Windenergie sowieso geplant sei -, könne man den Schutz des Römer-Lagers dort einfügen. „Das hätte dann keine Entschädigungspflicht für die Firma zur Folge“, betont Meyer und richtet eine entsprechende Anfrage an die Landesregierung.

Nach Rundblick-Informationen hat der Petitionsausschuss des Landtags über den Fall beraten und mehrheitlich entschieden, dem Landtag für die nächste Sitzung Mitte Dezember nicht die Annahme der Petition zu empfehlen. Vielmehr wird geraten zu erklären, dass man hier als Land nicht helfen könne.