Liebe Leserinnen und Leser,
können Sie es eigentlich noch? Straßenkarten lesen meine ich. Ich bin da ganz ehrlich, ich wäre aufgeschmissen. Neulich war ich im Thüringer Wald unterwegs, eine für mich gänzlich unbekannte Gegend. Ohne Navigationsgerät hätte ich mindestens dreimal die falsche Abfahrt genommen, geschweige denn das Hotel gefunden. Doch heute wäre ein guter Anlass, um das Navi mal ausgeschaltet zu lassen und den Autoatlas hervorzuholen. Denn heute ist offizieller Tag des Kartenlesens. Digitalstaatssekretär Stefan Muhle wird heute allerdings weniger über einer Straßenkarte, dafür aber über dem Verzeichnis der bereits verlegten Breitbandkabel in Niedersachsen brüten. Denn auf dieser Karte finden sich noch beängistigend viele weiße Flecken. Und wenn sich Muhle den Fördertopf der Bundesregierung für den Breitbandausbau so anschaut, dürfte das noch eine ganze Weile so bleiben. Tun Sie deshalb doch heute mal Herrn Muhle einen Gefallen und lassen Sie das Navi aus Protest für die gute Sache aus. Denn wer sich schon mal vom Kartendienst aus dem Hause Google hat leiten lassen, weiß, dass er in ländlichen, internetfreien Gebieten mit der Papierkarte besser fährt. Zeichnen Sie dann die Route Ihrer Irrfahrt in die Straßenkarte ein und schicken diese an die Straßenkartensammelstelle des Bundesverkehrsministeriums. Adresse hier: [caption id="attachment_38458" align="alignnone" width="780"]
Möglicherweise geht es beim Tag des Kartenlesens aber nicht um Straßen-, sondern um Tarotkarten. Mit diesen bebilderten Spielkarten sagen in Filmen immer ältere, stark geschminkte Damen mit Räuchermännchenstimme unheilschwanger die Zukunft der Helden voraus. Einen Mord vorhersagen können die Mitarbeiter des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt zwar nicht, dafür aber den Beweis dafür liefern, dass ein Verdächtiger am Tatort war. Und das viel verlässlicher als jede Wahrsagerin. Ich habe dem Leiter des Dezernats Biologie einen Besuch abgestattet und mir erklären lassen, wie eine DNA-Analyse eigentlich funktioniert. Eins kann ich Ihnen schon verraten, bevor Sie jetzt HIER klicken, um den Report zu lesen: Es ist viel spektakulärer als im Film.
Für den Film ist heute übrigens ein trauriger Tag. Denn heute wäre Alan Rickman 73 Jahre alt geworden, wenn er nicht vor zwei Jahren verstorben wäre. Ihnen sagt der Name nichts? Dann kennen Sie ihn vielleicht eher als Professor Severus Snape aus „Harry Potter“. Oder als Sheriff von Nottingham in „Robin Hood König der Diebe“. Und für die Romantiker unter Ihnen: das liebenswert „grantige Scheusal“ Harry in „Tatsächlich Liebe“, auch ihn verkörperte Alan Rickman. Gönnen Sie sich doch mal eine kleine Kaffeepause – hier gibt es seine zehn besten Rollen nochmal zum Nachschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=os16klMJyWY
Ich wünsche Ihnen einen planvollen Donnerstag,
Isabel Christian