Stefan Birkner, FDP-Fraktionschef im Landtag, hat zu Mutmaßungen Stellung bezogen, das Land wolle mit Sondereinnahmen aus dem Porsche-Börsengang seinen Aktienbestand an Volkswagen (derzeit rund 20 Prozent) erhöhen. Die FDP lehne eine Erhöhung des Landesanteils an VW „entschieden ab“, betonte Birkner. Regierungssprecherin Anke Pörksen lehnte jeden Kommentar zu den Spekulationen, die im „Handelsblatt“ publiziert wurden, ab.

Offenbar ist es so, dass die Familien Porsche und Piech beim Börsengang auf die Regelung einer Sonderdividende pochen, damit sie mit ihren Erlösen dann Porsche-Aktien erwerben und den alten Familienbesitz wenigstens anteilig sichern können. Wenn dies so käme, würden wohl etwa 11,8 Prozent der Sonderdividende in Höhe von geschätzt rund 15 Milliarden Euro der landeseigenen HannBG zufließen, das wären rund eine Milliarde Euro. Die HannBG verwaltet viele Landesbeteiligungen, so neben VW auch an Salzgitter-Stahl oder der Nord/LB. Woher die Idee kommt, dass man mit den Einnahmen weitere VW-Aktien erwerben könnte, bleibt unklar.
Eine denkbare Erklärung wäre, dass die Koalition damit von der Überlegung befreit wäre, das Kapital für andere Zwecke einzusetzen – und etwa von der HannBG abzulösen und dem Landesetat zuzuführen. Allgemein herrscht die Ansicht vor, dass sich die Koalition gut sieben Monate vor der Landtagswahl nur schwer wird auf die Verteilung eines größeren Geldbetrages wird verständigen können.