Pistorius will in Hannover für den Bundestag kandidieren
Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminister mit Wohnort Osnabrück, soll für die hannoversche SPD Kandidat zur Bundestagswahl werden – und zwar im Wahlkreis 42, der den Süden der Landeshauptstadt umfasst. Der Vorstand des SPD-Unterbezirks Hannover unter Leitung von Regionspräsident Steffen Krach hat Pistorius am Montagnachmittag nominiert. Der Wahlkreis ist frei, da die Siegerin der Bundestagswahl 2021, Yasmin Fahimi, zur DGB-Vorsitzenden aufgestiegen ist und in diesem Zuge ihr Bundestagsmandat niedergelegt hatte. Lange war spekuliert worden, wie die Zukunft von Pistorius aussehen soll. Vor wenigen Wochen hatte er mitgeteilt, in seiner Heimat Osnabrück nicht anzutreten – zumal der dortige Abgeordnete Manuel Gava sein Interesse an einer erneuten Aufstellung frühzeitig bekundet hat. Die Nominierung für Hannover kommt nun nicht unerwartet, aber relativ spät, denn schon vor Monaten hatte man in SPD-Kreisen mit einer solchen Festlegung gerechnet. Da Pistorius sich lange Zeit nicht entschieden hatte, gab es führende Sozialdemokraten, die schon gar nicht mehr mit seiner Bereitschaft rechneten. Die offizielle Entscheidung über die Kandidatur von Pistorius und den anderen SPD-Kandidaten in der Region ist erst am 21. März 2025, für den zweiten hannoverschen Wahlkreis tritt wieder Adis Ahmetovic an. Bei den Grünen zeichnet sich ab, dass die Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen im Wahlkreis 42 kandidieren wird. Wer das bei der CDU tun wird, ist noch völlig offen. Wie es heißt, will die 2021 unterlegene Bewerberin Diana Rieck-Voigt erneut ihren Hut in den Ring werfen. Sie dürfte aber bei den Christdemokraten nicht unumstritten bleiben. Die Bundestagswahlkreise in Hannover-Stadt gelten seit Gründung der Bundesrepublik als recht sicheres SPD-Terrain.
Dieser Artikel erschien am 01.10.2024 in der Ausgabe #171.
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