8. März 2018 · 
Soziales

Pflegekammer bekommt mehr Zuspruch als erwartet

Der Widerstand gegen eine verpflichtende Mitgliedschaft in der künftigen Pflegekammer ist unter den Pflegekräften offenbar geringer als vermutet. „Seit dem ersten Anschreiben sind bei uns lediglich 1500 Widersprüche eingegangen und drei Klagen. Das zeigt, dass die öffentliche Wahrnehmung in Bezug auf die Kammer anders ist als die Realität“, sagte Dirk Schröder, Leiter der Abteilung Soziales im Sozialministerium, gestern im Sozialausschuss des Landtags. Insgesamt müssen sich niedersachsenweit 95.000 Pflegekräfte als künftige Kammermitglieder registrieren lassen, eine Nichtbeteiligung ist strafbar. Nach Angaben von Katrin Havers, Vorsitzende der Errichtungskommission der Pflegekammer, hätten sich bereits 52.500 der angeschriebenen Pflegekräfte registriert. „Wir sind positiv überrascht, wie groß die Resonanz und der Zuspruch für die Kammer doch sind“, sagte Havers. Auch bei den Arbeitgebern sei die Kommission auf wesentlich weniger Widerstand gestoßen als erwartet. „Hier haben wir eine Rücklaufquote von 96 Prozent.“ Lesen und hören Sie auch:   Der Aufbau der Pflegekammer zieht sich unterdessen länger hin als bislang angenommen. Statt wie zu Beginn angepeilt im März dieses Jahres die Wahl zum ersten Kammervorstand abzuhalten, rechnen die Mitglieder des Errichtungsausschusses damit, dass erst im August gewählt werden kann. Denn erst seit Mitte Februar steht fest, wer überhaupt wahlberechtigt ist. „Das liegt daran, dass wir zunächst von etwa 70.000 zu registrierenden Pflegekräften ausgegangen sind, es sind nun aber 25.000 mehr“, sagte Schröder. Der Rechenfehler sei zustande gekommen, weil als Basis eine Statistik aus dem Jahr 2013 herangezogen wurde und die Zahl der Pflegekräfte, die nicht an Patientenbetten, sondern etwa in der Schule arbeiten würden, geringer eingeschätzt wurde.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #47.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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