Terroranschläge wie jener auf dem Berliner Breitscheidplatz im haben gezeigt, dass ein zentraler Ansprechpartner für die Opfer und Hinterbliebenen eine große Hilfe und Entlastung ist.
Pfleiderer wird ab dem kommenden Freitag, dem 1. November, als zentrale Ansprechperson für Betroffene von sogenannten „Großschadensereignissen“ in Niedersachsen tätig sein. Gemeint sind damit etwa Anschläge oder Amokläufe, erläuterte Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU). Aber auch Vorfälle wie beispielsweise das ICE-Unglück von Eschede, die Loveparade-Katastrophe von Duisburg oder der Transrapid-Unfall von Lathen wären in diese Kategorie gefallen. „Terroranschläge wie jener auf dem Berliner Breitscheidplatz im Jahr 2016 haben gezeigt, dass ein zentraler Ansprechpartner für die Opfer und Hinterbliebenen eine große Hilfe und Entlastung ist“, sagte die Ministerin.[caption id="attachment_44821" align="alignnone" width="780"]
Landesbeauftragter soll zentrales Gesicht der Opferhilfe werden
Dabei hält Niedersachsen bereits vielfältige Strukturen für den Opferschutz vor. So ist seit 2001 die Stiftung Opferhilfe im Einsatz, die mit elf Regionalbüros in der Fläche Präsenz zeigt. Auch der Landespräventionsrat befasst sich mit dem Schutz von Opfern, zum Beispiel bei häuslicher Gewalt. Ehrenamtliche Beratung bietet zudem der „Weiße Ring e.V.“ an.Doch in der jüngeren Vergangenheit sei der Wunsch geäußert worden, diesem vielfältigen Angebot ein einheitliches Gesicht zu geben, erklärt die Justizministerin. Diese Aufgabe übernimmt nun Pfleiderer. „Ich werde als zentrales Gesicht der Opferhilfe fungieren“, sagte er über seine neuen Aufgaben, die er als „sinnvoll und sinnstiftend“ beschreibt. Es gebe mittlerweile viele Ansprechstelle, deshalb sei es unübersichtlich geworden. Betroffene sollten sich aber nicht erst noch durch viele Internetseiten klicken müssen, bevor sie an der richtigen Stelle ankommen.https://www.youtube.com/watch?v=pv2zHKCZZ80Er werde deshalb nun als erstes durch das Land reisen und Kontakt zu den verschiedenen schon bestehenden Projekten und Ansprechstellen aufnehmen, erläuterte Pfleiderer – sein Terminkalender sei schon gut gefüllt. Die Opferhelfer sollten zunächst miteinander vernetzt werden. Es gehöre zu seinen konkreten Aufgaben, Strukturen zu schaffen, die im Zweifelsfall bei einem der genannten Großschadensereignissen greifen würden.Zur Erfüllung dieser Pflichten bekommt der ehrenamtlich tätige Opferschutzbeauftragte ein professionelles Team zur Seite gestellt. Angedockt an das Justizministerium wird seine Geschäftsstelle mit einem Referenten, einer halben Sachbearbeiter- sowie einer halben Geschäftsführungs-Stelle ausgestattet, die allerdings noch nicht besetzt sind.Lesen Sie auch: Antisemitismus-Beauftragter fordert: Wir müssen stärker an die NS-Geschichte erinnern
Justizministerin Havliza bezeichnet den früheren Leitenden Oberstaatsanwalt, der zuletzt in Hildesheim und davor in Bückeburg aber auch schon beim Generalstaatsanwalt in Celle und beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe tätig war, als den idealen Menschen für dieses Amt. Er habe schon früher „nicht nur einen Blick auf die Tat und den Angeklagten gehabt, sondern auch einen guten und gesunden Blick auf die Opfer“, sagte die Ministerin.
