Offshore-Weltmarktführer Siemens kommt nach Cuxhaven
(rb) Cuxhaven/Hannover. Nach zweieinhalb Jahren intensiven Bemühens zahlreicher Akteure auf vielen Ebenen konnte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies am Mittwoch die frohe Botschaft auch in Hannover überbringen: Am Dienstagnachmittag sagte der Münchener Weltkonzern Siemens endgültig zu, für sein Geschäftsfeld „Wind Power and Renewables“ einen neuen Produktionsstandort in Cuxhaven aufbauen zu wollen. Die ersten Bauarbeiten vor Ort können nach Angaben des Unternehmens bereits im Herbst 2015 beginnen. 200 Millionen Euro will Siemens in Cuxhaven investieren, um ab Mitte 2017 auf 160 000 Quadratmetern bis zu 500 getriebelose Windkraftgeneratoren pro Jahr für die Offshore-Industrie zu fertigen und zu verschiffen. 1000 neue Arbeitsplätze könnten dadurch in der Region entstehen. „Das ist die größte Neuansiedlung in Niedersachsen seit Jahren. Damit schaffen wir die Grundlage, auch weitere Ansiedlungen der Zulieferindustrie in den Norden zu holen“, sagte Lies. Der Wirtschaftsminister freut sich besonders über den Sieg Cuxhavens gegenüber der starken Konkurrenz innerhalb Europas. Die Zukunft der Energiewende habe vor vielen Jahrzehnten in Niedersachsen begonnen und setze sich jetzt konsequent fort. Das Land sei ein optimaler Standort für eine „Top-Industrieansiedlung“. Mit seiner zentralen Lage mitten in Europa, seinen Häfen, seiner Verkehrsinfrastruktur und Kapazitäten im Fachkräftebereich gehöre Niedersachsen weltweit zu den besten Adressen für Unternehmer/innen. Die vorhandene Infrastruktur der landeseigenen Hafengesellschaft NPorts und die erschlossenen Gewerbeflächen der Stadt Cuxhaven böten optimale Rahmenbedingungen. Die Ansiedlung von Siemens sei auch ein großartiger Erfolg der Landesregierung, die intensiv für den Erfolg der Offshore-Industrie gearbeitet habe. Damit nehme auch der Ausbau der Windenergie in Niedersachsen enorme Fahrt auf. „Dem Ziel, die weitere Entwicklung der Offshore-Energie zu einem Jobmotor für den Norden zu machen, kommen wir jetzt wieder ein ganzes Stück näher“, betonte Lies. Der Hauptgeschäftsführer von NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, sieht in den Plänen des bayerischen Konzerns ebenfalls einen „enormen Schub“ für den Ausbau der Windenergieproduktion. Als Ankerinvestor könne Siemens eine starke Magnetwirkung für weitere Firmen und die Zulieferindustrie im ganzen Land entfalten. Aus seiner Sicht rechtfertige dies nicht zuletzt die Millioneninvestitionen des Landes in den vergangenen Jahren in die Offshore-Basis in Cuxhaven, deren Höhe der Wirtschaftsminister gegenüber der Landespressekonferenz mit einem „zweistelligen Millionenbetrag“ bezifferte.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #149.