OB-Wahlen in Emden: Kann Eertmoed die Ehre der SPD retten?
Manfred Eertmoed (45), seit sieben Jahren Bürgermeister der Gemeinde Hinte (Kreis Aurich), soll am Sonntag die Ehre der Emder SPD retten. Es findet der erste Durchgang der Oberbürgermeisterwahlen statt. Weil es inzwischen mehr als eine Handvoll Kandidaten gibt, kann es durchaus zur Stichwahl kommen. Das ist in Emden, seit den fünfziger Jahren eine klassische Hochburg der Sozialdemokratie, schon ungewöhnlich. Der Streit um die Krankenhausplanung belastet seit Jahren die Stadt, mit der Umstellung von VW auf den Elektroantrieb wächst hier die Sorge vieler Menschen um die Arbeitsplätze.
Das alles hat auch Spuren bei der SPD hinterlassen. Eertmoed stammt aus Emden, hat lange in der Stadtverwaltung gearbeitet und wechselte 2012 auf das Bürgermeisteramt in der benachbarten Gemeinde Hinte. Er tritt jetzt an, weil der Amtsinhaber und Emder Oberbürgermeister Bernd Bornemann auf eine erneute Kandidatur verzichtete. Stärkster Herausforderer von Eertmoed dürfte der parteilose Sparkassenkaufmann Tim Kruithoff (42) sein, der von CDU, Grünen und FDP unterstützt wird. Eertmoed versucht nun mit einem Wahlkampfschwerpunkt, die Stadt „zur grünsten Technologiestadt Ostfrieslands“ machen zu wollen, das Wählerklientel der Grünen für sich zu mobilisieren. Neben Eertmoed und Kruithoff kandidieren noch eine Verkäuferin, eine frühere Bardame, ein Heizungsbauer, ein Gastronom und der dunkelhäutige Vorsitzende des Integrationsbeirates der Stadt, Abdou Ouedraogo. Wenn im ersten Durchgang keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, fällt die Entscheidung in einer Stichwahl der beiden Bestplatzierten am 22. September.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #154.