Lars Gorissen, CEO der Nordzucker AG mit Sitz in Braunschweig, hat die Pläne für die Erbsenprotein-Fabrik in Groß Munzel (bei Barsinghausen in der Region Hannover) dauerhaft begraben. Das Projekt wird angesichts gesunkener Preisprognosen und Überkapazitäten am Markt nicht weiterverfolgt. „Wir sehen nach wie vor großes Potenzial für alternative Proteine“, betonte Gorissen – erschließen wolle man diesen Bereich künftig aber über Kooperationen und Zukäufe. Die Entscheidung fällt in eine Phase der Neujustierung. Im Geschäftsjahr 2024/25 brach das operative Ergebnis von 421 auf 100 Millionen Euro ein, der Umsatz sank auf 2,77 Milliarden Euro. Hauptgrund waren die stark gefallenen Zuckerpreise in Europa. Entlastung kam aus Australien: Die Tochtergesellschaft Mackay Sugar steuerte 14 Millionen Euro zum Ergebnis bei – in einem Jahr, in dem das europäische Kerngeschäft deutlich unter Druck stand. Mit der neuen Unternehmensstrategie "Fields for Growth" will Nordzucker auf die Preisvolatilität im Zuckermarkt reagieren. Geplant sind unter anderem Investitionen in klimafreundlichere Produktion, ein schlankerer Zuschnitt interner Prozesse und eine stärkere internationale Aufstellung. So sollen in den kommenden Jahren strukturell mehr als 100 Millionen Euro eingespart werden.