Ich bin offen für eine Verselbständigung der BLSK, aber im bisherigen Konzept ist das nicht vorgesehen...
Hinter den Kulissen hießt es, das Thema Landessparkasse drohe den Rettungsplan für die Nord/LB insgesamt noch mal ins Wanken zu bringen. Ein Indiz dafür ist das Geschäftsmodell, das Hilbers bisher nicht schriftlich fixiert hat, auch nicht im gerade fertiggestellten Entwurf des Staatsvertrages für die Nord/LB. Ist das ein Hinweis auf bevorstehende Änderungen?
Die Grundpfeiler stehen: Die Nord/LB, die wegen fauler Schiffskredite und schwacher Eigenkapitalbasis ins Wanken geriet, wird mit 3,5 Milliarden Euro gestützt. 1,5 Milliarden Euro gibt das Land Niedersachsen dazu, dazu noch Garantien von 800 Millionen Euro, 1,2 Milliarden kommen vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Die EU-Kommission muss nun prüfen, ob das Land eine verbotene Beihilfe leistet. Das wäre dann der Fall, wenn das Geld unrentabel angelegt würde.
...Die BLSK wird in einer kleiner gewordenen Nord/LB ein noch wichtigerer Bestandteil sein.
Damit wird die Frage aufgeworfen, ob das jetzt zur Prüfung in Brüssel vorliegende Geschäftsmodell überhaupt profitabel ist und die versprochenen Renditen realistisch sind. Würde man die BLSK aus der Nord/LB herauslösen, so würde die Bank um 1000 Mitarbeiter und ein solides, wenn auch nicht sehr einträgliches Geschäft kleiner. Auch die Bilanzsumme würde schrumpfen. Das könnte die Rentabilität des Geschäftsmodells erhöhen – zumindest dann, wenn die BLSK über zu viele teure Filialen und zu viele Mitarbeiter verfügen sollte, was von Braunschweiger Politikern vehement bestritten wird. Hilbers sagte im Landtag auf Fragen von Wenzel und Christian Grascha (FDP), ein weiterer Personalabbau bei der BLSK sei aus seiner Sicht nicht ausgeschlossen. Die Rufe nach einer selbstständigen Landessparkasse könnten also auch Ausdruck von Bemühungen sein, eine Ausdünnung der BLSK bei der Nord/LB zu verhindern.