Anna Kebschull, Landrätin von Osnabrück, stößt mit ihren Plänen zum Ausbau des On-Demand-Shuttles „Lütti“ auf Widerstand. „Das ist ein Frontalangriff auf die dort ansässigen Taxi- und Mietwagenunternehmen, die mittlerweile um ihre Existenz bangen“, sagt Michael Kaiser, Geschäftsführer des Gesamtverbands Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN).

Das Rufbus-Angebot „Lütti“ für die Städte Melle und Bramsche sowie die Samtgemeinde Bersenbrück ist seit April im Betrieb und gehört zum 20 Millionen Euro teuren Mobilitäts-Modellprojekt „MOIN+“, das zu 80 Prozent vom Bund gefördert wird. Der GVN kritisiert, dass der Fahrdienst, der dem Angebot des hiesigen Taxi- und Mietwagengewerbes sehr nahekomme, für einen „Billigpreis“ zu haben sei.
In der Kreistagssitzung am heutigen Montag (17. Juni) will Kebschull weitere Rabattaktionen ermöglichen, um bis Ende kommenden Jahres bis zu 35.000 „Lütti“-Fahrten vergünstigt oder gratis anzubieten. „Diese 35.000 zusätzlich rabattierten Beförderungen nehmen den heimischen Taxi- und Mietwagenunternehmen jegliche Chance zum Überleben“, sagt Kaiser. Er appelliert an die Kreistagsabgeordneten, den Antrag der Kreisverwaltung abzulehnen.
