1. Okt. 2025 · 
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Niedersachsens FDP-Chef Konstantin Kuhle zieht sich aus der Landespolitik zurück

FDP-Landeschef Konstantin Kuhle verzichtet auf Vorsitz und Spitzenkandidatur. Bis März 2026 führt er die Partei aber noch – und will sie auf die Kommunalwahl vorbereiten.

Konstantin Kuhle, Landesvorsitzender der FDP Niedersachsen, hat überraschend seinen Rückzug aus der Landespolitik angekündigt. In einem Schreiben an die Parteimitglieder erklärte er, beim Landesparteitag am 7. und 8. März 2026 in Celle nicht erneut als Vorsitzender anzutreten und auch für die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2027 nicht zur Verfügung zu stehen. „Ich habe mich entschieden, in der aktuellen Situation einen Schwerpunkt auf meine berufliche Weiterentwicklung zu legen. Aus diesem Grund kann ich einen Landtagswahlkampf nicht in angemessener Form bestreiten“, schreibt Kuhle. Zudem bitte er um Verständnis für den Schritt. "Gerade die Freien Demokraten sollten Lebensläufe ermöglichen, in denen Menschen sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Politik Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen."

FDP Landesparteitag Celle März 2025
Konstantin Kuhle hat einen neuen Job in Berlin und künftig weniger Zeit für seine Partei. | Foto: Link | Foto: Link

Kuhle begründet seinen Rückzug auch mit der Notwendigkeit, die FDP frühzeitig neu aufzustellen. „Wer sich als Spitzenkandidatin oder Spitzenkandidat unseres Landesverbandes zur Landtagswahl zur Verfügung stellt, sollte die Gelegenheit haben, für den Vorsitz des Landesverbandes zu kandidieren.“ Gleichzeitig betont der 36-Jährige, dass er der Bundespolitik verbunden bleibt. „Meinen Aufgaben im FDP-Bundesvorstand werde ich selbstverständlich weiterhin nachkommen. Hier und an anderen Stellen werde ich mich auch in Zukunft für die Sache der Freien Demokraten engagieren.“

Bis zu seinem Abschied als Landesvorsitzender will Kuhle die FDP Niedersachsen auf die Kommunalwahl 2026 ausrichten. „Gerade die Freien Demokraten sollten Lebensläufe ermöglichen, in denen Menschen sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der Politik Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen“, schreibt er und ergänzt mit Blick auf die Zukunft der Partei: „Ich bin davon überzeugt, dass die FDP in Niedersachsen gute Chancen hat, bei der Landtagswahl 2027 in den Landtag zurückzukehren.“

Für Kuhles Nachfolge an der Landesspitze gibt es mehrere mögliche Kandidaten, allen voran Gero Hocker aus Verden. Der 50-Jährige war beim Landesparteitag 2023 in Hildesheim mit 101 zu 182 Stimmen im Kampf um den Vorsitz unterlegen. Auch Parteivize Anja Schulz aus Uelzen oder Generalsekretärin Imke Haake aus Oldenburg haben Chancen. Björn Försterling wäre ebenfalls eine Option, zumal der 43-Jährige auch als Kandidat für das Landratsamt in Wolfenbüttel gehandelt wird.

Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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