Ab dem 2. Februar 2023 entfällt die Corona-bedingte Maskenpflicht sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr. Wie Niedersachsens Gesundheitsministerium am Freitag mitteilte, konnte man sich mit Bremen und dem Bund auf dieses Datum verständigen.

In Zukunft wird im ÖPNV keine Corona-Schutzmaske mehr benötigt. | GettyImages/sibway

„Ich freue mich, dass es am Ende gelungen ist, zwischen Niedersachsen und Bremen sowie der Bundesregierung ein gemeinsames Datum für die Aufhebung der Maskenpflicht im Bus- und Bahnverkehr zu finden“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) in einer Mitteilung ihres Hauses.

Sie betonte allerdings auch, dass das Ende der Maskenpflicht nicht mit einem Maskenverbot gleichzusetzen sei. „Alle, die sich nach wie vor mit Maske sicherer fühlen, können diese selbstverständlich auch zukünftig weitertragen und sich damit sehr effektiv vor einer Ansteckung schützen. Die derzeit gut beherrschbare Lage rechtfertigt allerdings keine Verpflichtung zum Tragen mehr.“

Bereits am Donnerstag hatte Niedersachsens Gesundheitsministerium erklärt, die fünftägige Isolationspflicht bei einem positiven Corona-Testergebnis zum Ende des Monats auslaufen zu lassen. Mehr dazu hier.

„Bleiben Sie vorsichtig und schützen sie sich und andere.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Thela Wernstedt, verteidigt den bislang sehr vorsichtigen Kurs der Landesregierung. „Wir haben den Übergang in die endemische Situation gemeistert, ohne dass es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kam“, lobt sie in einer Stellungnahme.

Gleichzeitig richtet sie nun angesichts der Aufhebung der allermeisten noch verbliebenen Schutzvorkehrungen den Blick auf jene Menschen, für die eine Covid-19-Erkrankung lebensbedrohlich sein kann. Sie appelliert an die Bevölkerung: „Bleiben Sie vorsichtig und schützen sie sich und andere. Die Aufhebung der Maskenpflicht ist kein Maskenverbot. Wer Symptome oder gar einen positiven Schnelltest hat, sollte auch weiterhin möglichst zu Hause bleiben. So schützen wir vor allem ältere und vorerkrankte Menschen, für die auch ein endemisches Virus eine Gefahr ist.“



Tanja Meyer, die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, schließt sich dem Ruf nach Eigenverantwortung und Rücksichtnahme an. Es sei „weiterhin angeraten, eine Covid-19-Infektion zu Hause auszukurieren.“ Die Grünen hielten es zudem für ratsam, an Orten wie Bussen und Bahnen „weiterhin vorsichtig zu sein und Masken dann freiwillig zu tragen. Auch das gehört zu Eigenverantwortung und mitmenschlichem Verhalten.“

Die CDU-Fraktion hat das Ende der Maskenpflicht im ÖPNV schon seit längerem gefordert. Folglich bezeichnet deren gesundheitspolitischer Sprecher Volker Meyer die heutige Ankündigung als „überfällig“. „Es war den Menschen nur noch schwer zu vermitteln, warum überall die Maskenpflicht aufgehoben wurde, nur in Bussen und Bahnen nicht“, sagte er. „Leider war die niedersächsische Landesregierung vor einem Monat noch nicht einmal bereit, darüber nachzudenken, obwohl andere Bundesländer längst vorangegangen waren. Genau wie beim Ende der Isolationspflicht, die wir ebenfalls schon im Dezember gefordert haben, fehlt es der Gesundheitsministerin am Gestaltungswillen.“

Kritik an Ende von Masken- und Isolationspflicht kommt hingegen von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund. „Wir hätten uns gewünscht, dass Niedersachsen die Absonderungsverordnung zumindest bis zum Frühjahr fortschreibt, um sicherer durch den Winter zu kommen“, erklärte am Freitag Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen. „Wir warnen davor, jede Woche über 1000 Corona-Tote deutschlandweit als das neue Normal zu akzeptieren. In den letzten drei Jahren sollten wir alle gelernt haben, dass sich mit einfachen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen einer Maske und regelmäßigem Lüften viele Infektionen verhindern lassen. Deswegen hätten wir uns eine Verlängerung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zumindest bis ins Frühjahr gewünscht.“