Alle Lockerungen, die für die Weihnachtsfeiertage und für Silvester in Aussicht gestellt wurden, gelten immer unter dem Vorbehalt, dass die Einschränkungen auch wirken und die Inzidenz sinkt.
Die Landesregierung in Hannover sah sich am Montag mehreren Fragen ausgesetzt, ob das Land im Interesse einer möglichst bundeseinheitlichen Lösung auf den bayerischen Weg einschwenken sollte. Immerhin hatte dies Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans allen Ländern nahe gelegt. Sozialministerin Carola Reimann erklärte zunächst, dafür sei kein objektiver Grund vorhanden. Denn in Bayern lägen mehrere Landkreise über der kritischen Marke einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen, in Niedersachsen seien Cloppenburg und Vechta aus dieser Größer herausgefallen, landesweit entspanne sich die Lage. Niedersachsen-weit wurde gestern eine Inzidenz von 81 gemessen.
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Regierungssprecherin Anke Pörksen ergänzte, die Lage in Niedersachsen sei zwar „hoffnungsvoll“, aber niemand könne garantieren, dass es nicht auch wie in Bayern oder Sachsen schnell zu einer sprunghaften Steigerung der Infektionen kommen könne. „Alle Lockerungen, die für die Weihnachtsfeiertage und für Silvester in Aussicht gestellt wurden, gelten immer unter dem Vorbehalt, dass die Einschränkungen auch wirken und die Inzidenz sinkt.“ Auch sie könne mögliche Verschärfungen nicht ausschließen. „Auf jeden Fall empfehlen wir den Menschen, auf gegenseitige Besuche in der Adventszeit möglichst zu verzichten – vor allem auf Besuche von Menschen, die in Gebieten mit einer hohen Inzidenz leben.“
Die Corona-Krise beherrschte auch zum Auftakt der neuen Woche gestern die Debatte:
FDP gegen Kurswechsel: Der FDP-Fraktionsvorsitzende Stefan Birkner sagte, aus Sicht seiner Fraktion solle es möglichst bei den bisher beschlossenen Regeln bleiben, damit die Leute sich darauf verlassen können. Anders als in Bayern gebe es hierzulande auch keine Druck zu härteren Schritten. Reimann gegen „Weihnachtsvergnügen“: Sozialministerin Reimann äußert sich kritisch zu den Angeboten von Imbiss-Ständen und Musik in einigen Innenstädten, etwa in Lüneburg. „Es gibt nur einen, der hier wirklich Vergnügen hat – das Corona-Virus“, sagte die Ministerin. Gesundheitsabteilungsleiterin Claudia Schröder meinte, es sei riskant, wenn man in Gruppen zusammenstehe, die Maske absetze, etwas esse oder trinke.