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Immer stärker haben die staatlichen und halb-staatlichen Lotto-Gesellschaften mit Konkurrenz im Internet zu tun, dem sogenannten Schwarz- und Graumarkt. Das kostet nicht nur den Deutschen Lotto- und Toto-Blocks Marktanteile, sondern die Länder auch Geld. Es wird vermutet, dass diese Anbieter in Deutschland im Jahr 2017 vermutlich Umsätze von rund 700 Millionen Euro generiert haben, ohne dass, wie zum Beispiel bei Lotto Niedersachsen, 40 Prozent dabei an den Staat gingen. Die Entwicklung auf dem Glücksspielmarkt ist gerade für die kleinere Lotteriegesellschaften, zum Beispiel in den Stadtstaaten ein Problem. Lotto Niedersachsen ist dabei, auch das Duo Holthaus/Osthoff, vergleichsweise gut aufgestellt, verfolgt eine klare Digital- und Marketingstrategie.
Nun gibt es eine Entwicklung, die ihnen plötzlich eine hohe politische Aufmerksamkeit beschert: Mitte der neunziger Jahre hatte das Land seine Anteile an der Toto-Lotto-Gesellschaft an die Nord/LB verkauft. Seinerzeit war das Land in Geldnot, die Situation verlangte nach einem Vermögensverkauf. Zuletzt war es nun so, dass die Nord/LB an der Lotto-Gesellschaft 49 Prozent trug, die anderen Anteile lagen beim Fußballverband, beim Landessportbund und bei einer Beteiligungsgesellschaft.
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Jetzt kehren sich die vor einem Vierteljahrhundert geltenden Zustände wieder um – nicht das Land hat Geldnot, es geht ihm sogar gut, aber der damalige Käufer, die Nord/LB, muss schrumpfen, weil sie sonst kein lukratives Geschäftsmodell mehr vorzeigen kann. Das führt dazu, dass die Nord/LB plant, die Toto-Lotto-Gesellschaft wieder an das Land zu verkaufen – im Gespräch sind als Preis 200 Millionen Euro. Ob das so geschieht und der Landtag mitzieht, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Auf jeden Fall ist es so, dass die Leitung des Unternehmens bisher als professionell wahrgenommen wird – anders wäre es wohl auch kaum zu erklären, dass für die Gesellschaft ein so hoher Preis in Erwägung gezogen wird. Das spricht in jedem Fall für die Leistung von Holthaus und Osthoff. Für die Rundblick-Redaktion ist das Grund genug, den Sprecher der Geschäftsführung zum Niedersachsen der Woche zu wählen (auch wenn er selbst wenig dafür kann, dass seine Firma nun auf einmal in den Fokus der Öffentlichkeit gerät). Glückwunsch dazu!