Mit einer neuen Internet-Plattform soll der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung weiter verringert werden. Im Landwirtschaftsministerium wurde die neue Plattform „Aniplus“ freigeschaltet. Auf der Plattform können sich Landwirte individuell informieren, um die Tiergesundheit auf dem Hof zu verbessern. Agrarminister Christian Meyer sprach von einem bundesweit einmaligen Projekt. Bereits jetzt sei die Senkung beim Antibiotikaeinsatz eine Erfolgsgeschichte. In Niedersachsen müssen inzwischen 21.000 Betriebe halbjährlich ihre eingesetzte Antibiotikamenge melden. Nach drei Halbjahren gebe es bei den Schweinen ein Minus von 59 Prozent und bei den Masthühnern ein Minus von 40 Prozent. Bei den Puten seien 34 Prozent weniger Antibiotika eingesetzt worden. Das zeigt, dass wir auf einem richtigen Weg sind, den wir fortsetzen wollen“, sagte Meyer. „Wir wollen nicht ins Post-Antibiotikum-Zeitalter kommen.“

Maria Gellermann, Uwe Bartels und Christian Meyer (v.l.n.r.) schalten die Website "Aniplus" frei - Foto: MB.

Maria Gellermann, Uwe Bartels und Christian Meyer (v.l.n.r.) schalten die Website „Aniplus“ frei – Foto: MB.

Seit 2011 habe man bei den Antibiotika insgesamt eine Reduzierung von 53 Prozent erreicht, sagte Maria Gellermann, Tierärztin und Projektleiterin bei Aniplus. „Ab jetzt wird es aber schwieriger. Wir werden nicht mehr die großen Reduktionssprünge machen. Die großen Reduktionen liegen hinter uns und die Herausforderungen vor uns“, sagte Gellermann. Durch das neue Portal sollten sich die Landwirte selbst orientieren können. Die Plattform ersetze nicht den Tierarzt auf dem Hof. Sie solle aber dazu führen, dass sich der Landwirt mit Ideen und Vorschlägen selbst einbringen kann.

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Der Vorsitzende des Agrar- und Ernährungsforums Oldenburger Münsterland und frühere Agrarminister Uwe Bartels sagte, es sei klar gewesen, dass der Weg, die Antibiotikamenge zu reduzieren, über die Tiergesundheit führen muss. „Gesunde Tiere brauchen keine Antibiotika“, meinte Bartels. Das Projekt werde bundesweite Ausstrahlung haben. Die Informationen für das Portal kämen von ehrenamtlichen Unterstützern in den Unternehmen. Futtermittelhersteller, Veterinärpraxen oder auch Hygieniker lieferten dem Portal Informationen zu, die dort noch einmal geprüft werden. Produktwerbung soll es auf der Plattform nicht geben.