Thorsten Hapke, Leiter des Programmbereichs Fernsehen beim NDR Landesfunkhaus Niedersachsen, hat die Ergebnisse einer Umfrage zur Stimmung in Niedersachsen zur Corona-Politik vorgestellt. Demnach machen sich zwei Drittel der Wahlberechtigten (68 Prozent) sehr große beziehungsweise große Sorgen, dass sich die wirtschaftliche Lage im Bundesland aufgrund der Corona-Pandemie verschlechtern könnte. Angst vor einer eigenen Infektion haben derweil nur 35 Prozent der Befragten. Die Zustimmung zu den Auflagen und Einschränkungen, die zur Eindämmung der Pandemie gelten, ist laut Studie ziemlich hoch. 65 Prozent der Befragten halten die Maßnahmen für angemessen, jeder Vierte wünscht sich sogar weitergehende Schritte. Nur jedem zehnten Niedersachsen (11 Prozent) gehen die Maßnahmen bereits zu weit.
56 Prozent der Befragten gaben an, die Dauer der Schließungen von Schulen und Kindergärten seien ihrer Ansicht nach genau richtig gewesen. 27 Prozent dauerten sie zu lang, 13 Prozent nicht lang genug. Auch bei der Schließung von Alten- und Pflegeheimen zeigt sich eine Mehrheit mit Dauer und Ausmaß einverstanden. 36 Prozent gaben allerdings an, die Schließung habe zu lange gedauert, wohingegen nur 6 Prozent der Meinung waren, die Einrichtungen seien zu früh wieder geöffnet worden.
Insgesamt zeigt sich eine Mehrheit der Befragten mit dem Corona-Krisenmanagement der Landesregierung zufrieden. Der Zuspruch reicht dabei offenbar weit über die Anhänger von SPD und CDU hinaus. Bemerkenswert ist, dass keine Gruppe derart viel Zustimmung für die rot-schwarze Corona-Politik zeigte wie die Anhänger der Grünen (85 Prozent). Allein die AfD-Wähler äußerten sich mehrheitlich ablehnend, heißt es in der Studie, die das NDR Fernseh-Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“ beim Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap in Auftrag gegeben hatte. In der Gruppe der AfD-Anhänger ist auch sie Sorge um Freiheitseinschränkungen am stärksten ausgeprägt, 63 Prozent von ihnen fürchten längerfristige Einschränkungen ihrer Freiheiten. In der Gesamtbevölkerung Niedersachsens sieht das allerdings anders aus. 68 Prozent der Befragten teilen diese Sorgen nicht.
Für diese Studie hat das Meinungsforschungsinstitut im Zeitraum vom 6. bis zum 12. Oktober insgesamt 1004 Niedersachsen per Zufallsauswahl ermittelt und telefonisch befragt.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #183.