21. Nov. 2016 · 
Wirtschaft

NDR-Gremien suchen eine Nachfolgerin für Fernsehchefin Fertmann

Auf den Fluren des NDR in Hannover macht eine Nachricht die Runde: Marlis Fertmann, seit 1997 in leitender Position beim Landesfunkhaus in Niedersachsen und Fernsehchefin, scheidet spätestens im September nächsten Jahres aus. Der dem Landesfunkhausdirektor Arno Beyer zugeschriebene Plan, man könne ja Fertmanns Vertrag verlängern, hat angeblich keine Chance auf Realisierung. Damit wird auch eine „Paketlösung“ unwahrscheinlich. Es wäre nämlich theoretisch möglich gewesen, die Positionen von Beyer, dessen Vertrag planmäßig wohl erst Ende 2018 ausläuft, und von Fertmann gemeinsam neu zu benennen. Dies hätte aber eine Amtszeitverlängerung der derzeitigen Fernsehchefin vorausgesetzt. Dafür aber, heißt es, fehlt in den Gremien des Senders die Bereitschaft. Die Personalentwicklung beim NDR in Hannover wird damit mehr und mehr zu einem Politikum. In wenigen Tagen tritt der neue Hörfunkchef sein Amt an, der als „Nummer drei“ gilt, also als Position hinter Beyer und Fertmann. Es ist der Journalist Ludger Vielemeier, der aus seiner SPD-Nähe keinen Hehl macht. Bei denen im Sender, die Proporzgedanken nicht völlig verwerfen, scheint klar, dass für die Fertmann-Position kein ausgewiesener SPD-Anhänger gesucht wird. Zwei Namen werden nun hin und wieder gehandelt, die als geeignet gelten: Zum einen Björn Wilhelm, der Redaktionsleiter für die Fernsehsendung „NDR aktuell 21.45“, zum anderen die Mecklenburger Funkhausdirektorin Elke Haferburg. Gegen Wilhelm spricht, dass eine Frau als Fertmann-Nachfolgerin bevorzugt wird, da sonst zwingend für die in ein paar Jahren anstehende Beyer-Nachfolge eine weibliche Bewerberin benötigt würde. Gegen Haferburg spricht, dass sie in Schwerin bereits Funkhauschefin ist und kaum bereit sein dürfte, für eine niedrigere Position nach Hannover zu wechseln. Im Vorfeld der Bundestagswahl und der Landtagswahl im Herbst 2017 und im Frühjahr 2018 steht damit beim NDR in Hannover eine wichtige Personalentscheidung an. Die Gremien des Senders, vor allem der Verwaltungsrat unter Leitung der früheren mecklenburgischen Finanzministerin Sigrid Keler (SPD) und der Landesrundfunkrat unter Leitung des ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Jüttner, sind bei der Klärung der Frage besonders gefordert.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #212.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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