Das Landesgesundheitsamt in Niedersachsen ist vom Fund multiresistenter Keime in Gewässern nicht überrascht. Der Wissenschaft sei das seit vielen Jahren bekannt, selbst in 30.000 Jahre alten Eis habe man Resistenzgene gegen Antibiotika nachgewiesen. Das sagte Roland Suchenwirth, Abteilungsleiter Umwelthygiene, im Landesgesundheitsamt. Die Belastung der Gewässer werde allerdings größer, je mehr Antibiotika in der Landwirtschaft und in der Medizin eingesetzt würden. Das Agrarministeriums verwies auf Erfolge bei der Reduzierung von Antibiotika in der Tiermast. Der Verbrauch sei seit 2011 um mehr als die Hälfte zurückgegangen.

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Suchenwirth zufolge sind Resistenzgene in der Umwelt dennoch vollkommen normal. Kritisch werde es erst, wenn Patienten im Krankenhaus damit in Berührung kämen. „Für den Normalbürger mit gesunder Haut und gesundem Immunsystem ist das erst einmal kein Problem. Ich würde in allen Badeseen in Niedersachsen baden gehen“, sagte der Experte des Landesgesundheitsamtes.

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Zuvor hatte der NDR über antibiotikaresistente Keime in verschiedenen niedersächsischen Gewässern berichtet. Dies belegten Wasser- und Sedimentproben von zwölf unterschiedlichen Standorten.