Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) strebt eine Allianz für den maßvollen Umgang mit der knappen Ressource Wasser an. „Die Klimakrise ist auch in Niedersachsen angekommen“, sagte der Minister am Donnerstag vor Journalisten. Die Temperaturen seien im Schnitt um 1,8 Grad Celsius angestiegen, Trockenheit und Dürrejahre nähmen zu. Das führe zu erheblichen Veränderungen beim Wasser, weil dieses deutlich schneller verdunste oder aber in großen Mengen als Starkregen niedergehe. „Wir müssen das Wasser als wichtigste Lebensgrundlage schützen und die Ressourcen nachhaltig sichern.“

Meyer erinnerte daran, dass nur etwa 15 Prozent des Trinkwassers aus den Talsperren kommen, der Rest aber aus dem Grundwasser entnommen werde. Es sei daher wichtig, die Vorräte an sauberem Grundwasser genau im Blick zu behalten, die Neubildung zu unterstützen und Verschwendung zu vermeiden. Der erhebliche Wasserüberschuss, den es in diesem Winter aufgrund des Hochwassers gegeben hat, habe die Bestände nicht ausreichend aufgefüllt. Ein Problem sei, dass das Wasser häufig rasch abgeleitet werde und der Boden im Winter gar nicht in der Lage sei, die großen Mengen entsprechend aufzunehmen.
Um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, hat Meyer am Donnerstag Vertretern der Wasserversorger, der Kommunen sowie von Umwelt- und Agrarverbänden den Entwurf eines „Masterplan Wasser“ vorgelegt, der in den kommenden zwölf Monaten nun gemeinschaftlich weiter ausgearbeitet werden soll. Ziel sei es unter anderem, das Wassermanagement in den Kommunen zu verbessern. Bereits im Klimagesetz werden die Kommunen aufgefordert, bis 2026 ein Versiegelungskataster anzulegen.
Das Umweltministerium möchte die Städte und Landkreise dabei unterstützen, das Ausmaß der versiegelten Fläche im Land nach und nach zu verringern. Das Land stelle den Kommunen dafür jährlich etwa 2,1 Millionen Euro zur Verfügung. Im Wassergesetz sei zudem die Möglichkeit gegeben, dass die Gemeinden über die Gebührenordnung die Kosten für Maßnahmen der Starkregenvorsorge finanzieren. Meyer betont, dass in seinem Zuständigkeitsbereich 34 neue Stellen für den Hochwasserschutz geschaffen wurden. Ab 2025 können diese besetzt sein, 29 davon sind dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zugeordnet.

Doch die finanziellen Mittel blieben begrenzt, betonte Meyer. Deshalb sei es wichtig, im „Masterplan Wasser“ die effizientesten Maßnahmen darzustellen, mit denen Kommunen aber auch Unternehmen und Privatpersonen zum Wassersparen beitragen können. Insgesamt vier Ansatzpunkte wurden dafür bisher ausbuchstabiert: