Der Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall hat scharfe Kritik an der Politik geübt. Teile der Bundesregierung stünden der nachhaltigen Investitionsschwäche der deutschen Wirtschaft gleichgültig gegenüber, sagte Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Verbands. „Es ist für Vertreter unserer Branche inzwischen unerträglich, dass wir hier auf glattes Desinteresse stoßen. Die industrielle Basis der Industrienation Deutschland bricht weg, und im Finanz- und im Forschungsministerium wird das nicht einmal zur Kenntnis genommen.“

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Schmidt sieht vor allem eine Entfremdung zwischen Industrie und Bundes-CDU. „Die CDU muss höllisch aufpassen, dass ihr das nicht kräftig auf die Füße fällt“, so der Niedersachsenmetall-Chef. Viele Gründer hätten sich bereits abgewendet und sähen ihre wirtschaftspolitischen Interessen woanders besser aufgehoben. Die CDU habe nach dem Abgang von Friedrich Merz den wirtschaftspolitischen Flügel in der bundespolitischen Wahrnehmung kaum mehr besetzt. Es fehlten den Verbänden nicht nur auf Bundes- sondern vielfach auch auf Landesebene kompetente Ansprechpartner in der Union. Die Landes-CDU nahm Schmidt bei der Kritik aus.

Sieht eine Entfremdung zwischen Industrie und CDU: Volker Schmidt (rechts) - Foto: Tim Schaarschmidt)

Sieht eine Entfremdung zwischen Industrie und CDU: Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt (rechts) – Foto: Tim Schaarschmidt

Schmidt sprach bei der Vorstellung der Herbst-Konjunkturumfrage von einer anhaltenden Investitionsschwäche in der Industrie. „Die Investitionen fließen von Jahr zu Jahr stärker an Deutschland vorbei.“ Damit gehe die schleichende Deindustrialisierung des Standortes weiter.

Zahlen und Daten aus der Konjunkturumfrage und was nationalistische Tendenzen in einigen europäischen Staaten für Folgen für die deutsche Wirtschaft haben, lesen Sie am Montag im Rundblick.