10. Juni 2025 · 
P und PInneres

Mehr häusliche Gewalt in der Region Hannover

Franziska Burbulla, Leiterin der AWO-Koordinierungs- und Beratungsstelle bei häuslicher Gewalt, meldet erneut eine Zunahme der Fälle in der Region Hannover. „In den Umlandkommunen verzeichnen wir seit 2018 eine Steigerung der Fälle um etwa 50 Prozentpunkte. Das lässt sich auf eine Enttabuisierung und gelungene Öffentlichkeitsarbeit zurückführen“, berichtete sie im Ausschuss für Gleichstellung, Integration, Antidiskriminierung und Diversität der Region Hannover. Insgesamt wurden den Beratungs- und Interventionsstellen (BISSen) in der Region im vergangenen Jahr 6795 Fälle von häuslicher Gewalt bekannt. Das entspricht einer Zunahme von acht Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Davon waren in 5525 Fällen Frauen (81 Prozent) betroffen und in 1270 Fällen Männer (19 Prozent). Zudem wurden in den Fällen etwa 5296 Kinder als Mitbetroffene erfasst. Die regionale Verteilung zeigt für das Umland 2367 Fälle. In der Landeshauptstadt Hannover waren es 4428 Fälle. „Wir beobachten, dass der Anteil an Meldungen von gegenseitiger Gewalt unter (Ex-)Partner*innen steigt. Dadurch wird der Clearingprozess anspruchsvoller, denn in diesen Fällen ist zu klären, welches Angebot wirksam dabei unterstützen kann, aus dem Gewaltkreislauf auszubrechen“, erklärten die Beraterinnen. Im Bereich jeder Polizeiinspektion in Niedersachsen ist ein BISS-Angebot vorhanden. Die Fachkräfte erhalten die Polizeimeldungen zu Fällen häuslicher Gewalt und machen den Betroffenen proaktiv Beratungs- und Unterstützungsangebote.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #107.
Anne Beelte-Altwig
AutorinAnne Beelte-Altwig

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