18. Nov. 2019 · P und P

Marienburg: Wenzel kritisiert Landesregierung

Stefan Wenzel, Grünen-Haushaltspolitiker, hat scharfe Kritik an der Art und Weise geübt, wie die Landesregierung die Sanierung der Marienburg in Nordstemmen (Region Hannover) unterstützen will. Wenzel sagte dem Politikjournal Rundblick, die geplante Stiftung als neue Marienburg-Eigentümerin (Prinz Ernst August von Hannover hat eine solche im vergangenen März angekündigt) im Verbindung mit einer „überdimensionierten Stabsstelle im Wissenschaftsministerium“ sei von dem Willen geprägt, „das Denkmalschutzgesetz zu umgehen“. Laut Gesetz sei nämlich der Eigentümer verpflichtet, das Gebäude zu erhalten. Geplant ist jetzt aber, dass Land und Bund je 13,6 Millionen Euro für die Sanierung des Schlosses aufbringen – die Masse dieser Summe soll in den Jahren 2023 und 2024 fließen. Wenzel meint: „Sollte der Deal zustande kommen, muss geprüft werden, ob der Tatbestand der Untreue zu Lasten des Landeshaushalts vorliegt.“ Der Grünen-Politiker hatte beim Wissenschaftsministerium nachgehakt, wie aufwendig die neue Stabsstelle ausgestaltet sein soll, an deren Spitze die bisherige Kulturabteilungsleiterin Annette Schwandner stehen soll. Der Aufbau eines Landeskonzepts für die Schlösserverwaltung ist eine wesentliche Aufgabe dieser neuen Stabsstelle. Sie soll außerdem das Verbindungsbüro für die Aussiedlerbeauftragte Editha Westmann betreuen, die Themen „NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut“ und „koloniales Erbe“, die Leitung des Kulturausschusses der Kultusministerkonferenz und die Geschäftsstelle für das Museum Friedland. Wenzel hält die meisten Aufgaben für Beiwerk und sieht einen klaren Schwerpunkt beim Thema Marienburg – und hierfür sei die Stabsstelle mit acht Stellen, darunter je eine mit B6, B2 und A16, zu üppig ausgestaltet. Außerdem zeige sich das Haus Hannover nicht kooperativ genug, denn zu viele Archive habe Ernst August junior noch nicht für Außenstehende geöffnet.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #204.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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