Lutz Stratmann sieht Paradigmenwechsel durch Digitalisierung
Lutz Stratmann, Geschäftsführer der niedersächsischen Demographieagentur, sieht Deutschland durch die Digitalisierung vor „paradigmatischen Veränderungen“. Auf einer Veranstaltung in Hannover richtete Stratmann einen eindringlichen Appell vor allem an die Politik, statt echten Reformen nur Kosmetik zu betreiben. Die Digitalisierung werde die Gesellschaft stark verändern, so werde der Anteil der Selbständigen deutlich steigen. „Das hat Auswirkungen auf die Sozialsysteme, um die wir uns derzeit überhaupt nicht kümmern. Wenn wir das nicht auf die Tagesordnung setzen, werden uns diese Systeme um die Ohren fliegen“, warnte der ehemalige Wissenschaftsminister. Stratmann sieht auch die Gesellschaft in der Pflicht. Dem Land gehe es so gut, dass es mutlos und müde geworden sei. Gerade die Leistungsträger gingen davon aus, dass schließlich immer alles gut gegangen sei. Man habe über Jahrzehnte die Erfahrung gemacht, dass die Dinge sich so „zurechtruckelten“. Viele spürten, dass wir an einer Zeitenwende stünden, zeigten aber immer mit dem Finger auf die andere – zum Beispiel auch beim Klimaschutz. Stratmann rief dazu auf, das eigene Verhalten zu hinterfragen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #209.