5. Juli 2018 · 
Umwelt

Lotto Niedersachsen: Bingo-Einnahmen für Umweltprojekte weitgehend stabil

Der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung standen im vergangenen Jahr 6,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld kommt aus den Einnahmen der Umweltlotterie. Ihr Umsatz lag 2017 bei 45,6 Millionen Euro. Das teilte Lotto Niedersachsen am Donnerstag in Hannover mit. [caption id="attachment_33869" align="aligncenter" width="780"] Axel Holthaus, Sven Osthoff (beide Lotto), TV-Moderator Michael Thürnau und Umwltminister Olaf Lies auf der Streuobstwiese bei Lotto Niedersachsen - Foto: MB.[/caption] Die Umweltlotterie gibt es inzwischen seit 21 Jahren. Seit 1997 seien mehr als 17.000 Naturprojekte mit insgesamt 150 Millionen Euro gefördert worden, sagte Axel Holthaus, Sprecher der Geschäftsführung von Lotto Niedersachsen. Er lobte Bingo als regionales Produkt, dessen Umsätze weitgehend stabil seien. „Das ist ein Erfolg für unsere Lotterie. Es gibt auch andere Lotterie-Produkte, in denen es seit Jahren rückläufige Zahlen gibt.“ Auch jüngere Menschen würden inzwischen den Sinn entdecken. „Das ist die einzige Lotterie, bei der Kunden sagen: Wenn ich nicht gewinne, gewinnt wenigstens die Umwelt“, meinte Sven Osthoff aus der Geschäftsführung von Lotto Niedersachsen.  Umweltminister Olaf Lies wies darauf hin, dass viele Projekte ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich gewesen wären. https://soundcloud.com/user-385595761/bienen-wurden-bingo-spielen Im Jahr 2014 startete die Bingo-Umweltstiftung ein besonderes Projekt. Im ganzen Land wurden Streuobstwiesen angelegt. Inzwischen gibt es 196 neue Streuobstwiesen mit mehr als 10.000 neuen Bäumen. Alle Projekte wurden mit insgesamt fast zwei Millionen Euro gefördert. Anträge stellten zum Beispiel Umweltverbände, Jägerschaften, Heimatvereine, Schulen und Fischereiverbände. Auch Lotto Niedersachsen selbst hat an der Zentrale in Hannover auf 600 Quadratmetern eine solche Wiese angelegt. Dort gibt es mittlerweile auch 1500 Wild- und 12.000 Honigbienen. Lotto arbeitet dafür mit dem Imkerverein Hannover-Süd zusammen. Den ersten eigenen Honig soll es voraussichtlich in zwei Wochen geben. Holthaus hat viel Freude an dem Projekt vor der eigenen Tür. Er habe damals die Idee dazu gehabt, als sein Blick aus dem Bürofenster auf die leere Wiese vor dem Gebäude gefallen sei. „Eine Streuobstwiese kann man überall anlegen, wo man eine Rasenfläche hat. Diese Projekte können mit Geldern der Bingo-Umweltstiftung gefördert werden.“ Auch Lotto selbst hat die Förderung in Anspruch genommen. „Das Beispiel zeigt, dass Umwelt, Naturschutz und Artenvielfalt nicht nur im ländlichen Raum möglich sind, sondern auch mitten in der Stadt“, sagte Umweltminister Lies, für den das Lotto-Projekt Vorbildcharakter hat.
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Sanfte Kritik bekam Lies bei seinem Besuch allerdings auch mit auf den Weg. Man hadere manchmal ein klein wenig mit der Politik, meinte Bingo-TV-Moderator Michael Thürnau. Es sei klar, dass die Glücksspielvorschriften für alle gelten würden. „Es ist manchmal aber nur schwer vermittelbar, warum wir zwar Kinderprojekte fördern, zugleich aber so getan wird, als ob Bingo Kinder zum Glücksspiel verführt. Das ist nicht so, wir sind keine Glücksspielhalle“, so Thürnau. „Wir würden manchmal auch gerne einem Kind einen Apfel oder einen Luftballon schenken, dürfen das aber nicht.“ Insgesamt hat Lotto Niedersachsen im ersten Halbjahr ein Plus erzielt. Die Spiel- und Wetteinsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 365,8 Millionen Euro. Der bislang höchste Gewinn dieses Jahres in Niedersachsen war der Jackpot-Gewinn von 8,3 Millionen Euro im April.  
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #127.
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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