Lies: Volksbanken finanzieren Iran-Geschäfte des Mittelstandes
(rb) Hannover. Die brachliegenden Geldgeschäfte zwischen niedersächsischen und iranischen Unternehmen können künftig mit Hilfe der Hannoverschen Volksbank abgewickelt werden. Das hat ein hochzufriedener Wirtschaftsminister Olaf Lies nach einem Gespräch mit dem Volksbank-Vorstand Jürgen Wache am Wochenende mitgeteilt. Der Finanztransfer gilt als größtes Hemmnis, nach der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran wieder Geschäfte mit iranischen Unternehmen zu machen. In den vergangenen Monaten sei so manches gute Geschäft daran gescheitert, „dass eine simple Geldüberweisung nicht möglich war“, sagte Lies. Hintergrund ist die Zurückhaltung der Banken in Deutschland, die sich bei einer Verbindung mit dem Iran um ihre guten Beziehungen zu den USA sorgen, die immer noch erhebliche Vorbehalte gegen den Iran hegen. Der Wirtschaftsminister setzt darauf, dass auch andere regionale Institute wieder in das Iran-Geschäft einsteigen werden. Der SPD-Politiker war von einer Delegationsreise in den Iran im Herbst vorigen Jahres mit einem ganzen Koffer voller Möglichkeiten für neue Geschäftsanbindungen heimgekehrt. Im April will Ministerpräsident Stephan Weil das Land mit einer Wirtschaftsdelegation besuchen und Lies erneut im Herbst. Der Wirtschaftsminister sieht erheblichen Nach- und Modernisierungsbedarf nach dem zehn Jahre währenden Embargo. Aus niedersächsischer Sicht gelten vor allem der Maschinenbau, die Medizintechnik, der Mobilitätssektor, die Ernährungswirtschaft, der Landmaschinenbau, die erneuerbaren Energien und die Erdgasförderung sowie die Infrastruktur als besonders interessante Felder für die Unternehmen des Landes.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #57.