Landesgesundheitsamt ist gerüstet für Corona-Virus
Der neuartige Corona-Virus, der erstmals in China aufgetreten ist, hat die Gesundheitsbehörden auch in Niedersachsen in Alarmbereitschaft versetzt. Der Präsident des Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz, sprach am Dienstag von bis zu zehn Fällen, in denen sich derzeit in Niedersachsen aufhaltende Menschen mit diesem Virus infiziert haben könnten. Allen gemeinsam ist, dass sie erst vor kurzem aus China zurückgekehrt sind. Die Patienten befinden sich in ärztlicher Behandlung, ein Fall in Göttingen ist bestätigt – zu den übrigen Konstellationen schweigt Pulz. In China hatte es zunächst eine Häufung von Lungenentzündungen mit unklarer Ursache gegeben, inzwischen sind dort und in anderen Ländern mehr als 2000 Menschen am Corona-Virus erkrankt, nach offiziellen Angaben aus China sind dort rund 100 Tote gemeldet worden.
Gestern hat sich Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann im Landesgesundheitsamt über die Vorbereitungen der Behörden auf mögliche Fälle hierzulande informiert. Sie sagte: „Wir beobachten die steigenden Infektionszahlen in China mit großem Ernst und bereiten uns auf eine mögliche Ausbreitung auch in Niedersachsen vor – auch wenn das hoffentlich nicht so kommen wird.“ Ab sofort ist das Landesgesundheitsamt in Hannover auch in der Lage, die zur Identifizierung des Corona-Virus nötigen Untersuchungen selbst vorzunehmen. Die Proben müssen damit nicht mehr an die Charité in Berlin geschickt werden, was wertvolle Zeit spare. Eine frühzeitige Diagnostik sei ein entscheidender Schlüssel für weitere Erkenntnisse bei diesem neu aufgetretenen Erreger. Reimann selbst hat eine naturwissenschaftliche Doktorarbeit zu einem biotechnologischen Thema geschrieben. Krankenhäuser und Ärzte sind verpflichtet, bei jedem Verdacht auf diesen Virus als Ursache einer Erkrankung das Gesundheitsamt zu informieren.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #018.