13. Juni 2023 · 
Finanzen

Landeschef der Steuergewerkschaft sieht Verschlankung der Steuerverwaltung kritisch

Thorsten Balster, Landesvorsitzender der „Deutschen Steuergewerkschaft“ (DStG), hat sich kritisch mit Forderungen des Landesrechnungshofs nach Verschlankung der Steuerverwaltung auseinandergesetzt. Die Rechnungsprüfer würden die bisherigen Gewinne durch Digitalisierung „bei weitem überschätzen“.

Thosten Balster | Foto: DStG

Die bundeseinheitlichen Digitalverfahren nach dem Modell „Konsens“ führten „aufgrund ihrer großen und vielen Fehlerquellen zu einer erheblichen Mehrarbeit in den Finanzämtern“, sagte Balster, dessen Organisation die Finanzbeamten und Steuerfachangestellten vertritt. Synergieeffekte seien erst möglich, „wenn alle Kollegen auf ausgereifte und praxistaugliche IT-Programme zurückgreifen können“.

Ein Widerspruch sei es zudem, wenn der Landesrechnungshof einerseits die Standorte der Finanzämter verringern wolle, andererseits aber die Behördenpräsenz in der Fläche ein wichtiges Ziel bleibe. Die Steuerverwaltung werde „erst dann wieder effektiv und gesetzeskonform funktionieren, wenn die vielen fehlerhaften IT-Programme, das hohe Personalfehl von mittlerweile mehr als 1700 Arbeitskräften reduziert und der stetig steigende Aufgabenzuwachs gestoppt wird.“

Dieser Artikel erschien am 14.6.2023 in Ausgabe #108.

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