Grant Hendrik Tonne, Kultusminister, hat ein neues Leitbild für den Beruf des Schulleiters vorgestellt. Seit der Einführung der eigenverantwortlichen Schule 2007 habe sich die Arbeit der Schulleiter in Niedersachsen stark verändert, sagte Tonne vor Journalisten. „Sie sind Motor und Weichensteller für eine Weiterentwicklung ihrer Schule – bei grundsätzlichen Fragen des Unterrichts ebenso wie bei der strategischen Gesamtausrichtung, Bewältigung von besonderen Herausforderungen sowie allgemeiner Organisation und Verwaltung.“ Das Schulgesetz legt derweil nur fest, dass Schulleiter „Lehrer mit Anrechnungsstunden“ sind – mehr nicht. Unter Einbeziehung von Verbänden und Experten aus der schulischen Praxis habe das Ministerium nun eine Broschüre erarbeitet, die das Berufsbild definieren soll. Doch bei dem Papier solle es nicht bleiben, versicherte der Kultusminister. Vielmehr gehe es nun darum, aus diesem Anforderungsprofil weitere Schritte abzuleiten. Einer dieser Schritte soll es sein, die Qualifizierungsmaßnahmen für neue Schulleiter zeitlich vorzuziehen, damit diese künftig noch vor dem Antritt der neuen Position liegen. Tonne hofft darauf, dass angehende Schulleiter auf diese Weise für sich selbst herausfinden können, ob die Arbeit einer Schulleitung für sie das Richtige sein könnte – und dass die neuen Schulleiter dann mit mehr Selbstvertrauen in die neue Tätigkeit starten können. Ein möglicher Ort für diese vorgelagerte Weiterbildung könnte eine Führungsakademie sein, angedockt am Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung, skizzierte Tonne.