Bei seiner Forderung nach einem harten und kurzen Lockdown im April bekommt CDU-Bundeschef Armin Laschet keine Unterstützung aus Niedersachsen. „Wir sehen keine Gründe, gerade über einen Lockdown zu spekulieren und wollen uns weder am Kleinreden noch an der Panikmache beteiligen“, sagte Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens am Dienstag.

Wichtig sei, dass es jetzt eine Perspektive gebe. „Nur ein Lockdown ist eine sehr schmale Antwort nach einem Jahr Pandemie“, so Behrens.
Zuvor hatte Ministerpräsident Stephan Weil kritisiert, Laschet trage mit seiner Forderung zur Verunsicherung bei, weil vollkommen unklar bliebe, ob dabei zum Beispiel die Notbetreuung in Kindertagesstätten geschlossen und die Wirtschaft vollständig heruntergefahren werden solle.
Die Debatte über weniger Einschränkungen für Geimpfte hält Behrens derweil für verfrüht. Am Wochenende hatte sich CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer dafür ausgesprochen, Geimpften mehr Freiheiten ermöglichen und damit einen Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unterstützt.
Für Behrens ist das – noch – kein Thema. Schließlich seien derzeit gerade einmal gut fünf Prozent vollständig gegen Corona geimpft. Allerdings begrüßte sie, dass morgen in der Konferenz der Gesundheitsminister über das Thema gesprochen werden soll.
Eine wichtige Voraussetzung sei durch die Erkenntnis des Robert-Koch-Instituts gegeben, nach dessen Annahme Geimpfte nicht mehr ansteckend sein können. „Das ist eine wesentliche Annahme, um Geimpfte aus der Testpflicht herauszunehmen“, so Behrens.
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