Constanze Voß, Direktionspräsidentin der Finanzkontrolle Schwarzarbeit bei der Generalzolldirektion (GZD), nennt die jüngsten Großkontrollen in Niedersachsen ein „klares Signal an die Schattenwirtschaft“. Die dreitägige landesweite Aktion gegen Schwarzarbeit, koordiniert vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium und der Generalzolldirektion, habe gezeigt, wie wirkungsvoll ressortübergreifendes Vorgehen sei. Insgesamt wurden 344 Verdachtsfälle festgestellt – bei der Kontrolle von 644 Betrieben und 1478 Personen. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit prüfte dabei unter anderem Mindestlohnregelungen sowie aufenthalts- und sozialversicherungsrechtliche Vorgaben. In 42 Fällen ergaben sich Hinweise auf Verstöße gegen das Mindestlohngesetz, in weiteren 103 Fällen steht der Verdacht der Beitragsvorenthaltung im Raum. Auch mögliche Fälle von Sozialleistungsmissbrauch sowie aufenthaltsrechtliche Verstöße werden aktuell untersucht. Landesweit waren Einsatzkräfte von fünf Hauptzollämtern (Braunschweig, Bremen, Hannover, Oldenburg, Osnabrück), kommunalen Schwarzarbeitskontrollbehörden, der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Polizei, der Deutschen Rentenversicherung, Jobcentern, Ausländerbehörden, Finanzämtern und den staatlichen Gewerbeaufsichtsämtern beteiligt. Allein im Bereich Oldenburg waren mehr als 170 Personen im Einsatz. In mehreren Fällen kam es zu besonderen Vorkommnissen – etwa zur Stilllegung einer Baustelle im Landkreis Gifhorn oder zur Feststellung gefälschter Personaldokumente.