Katholische Kirche schlägt Buß- und Bettag als neuen gesetzlichen Feiertag ab 2019 vor
Das katholische Büro in Niedersachsen hat in einer längeren Stellungnahme zum geplanten neuen Feiertagsgesetz erneut davon abgeraten, den Reformationstag als neuen gesetzlichen Feiertag einzuführen. Diese Woche berät der Landtag über das Thema, im Juni-Plenum soll dann – nach bisherigen Plänen – eine abschließende Entscheidung im Landesparlament gefällt werden. Der Leiter des katholischen Büros, Prälat Felix Bernard, sieht in der Reformation vom 31. Oktober 1517 „immer noch primär eine Kirchenspaltung“. Das Argument, die andere Nord-Länder seien für den Reformationstag und Niedersachsen müsse sich anschließend, überzeuge aus zwei Gründen nicht. Erstens hätten die anderen Nord-Länder keinen vergleichbar hohen Katholikenanteil in der Bevölkerung wie Niedersachsen. Zweitens sei die längste Grenze Niedersachsens die zu Nordrhein-Westfalen – und dort sei Allerheiligen (1. November) Feiertag. Wenn man wegen Arbeitsabläufen und Güterverkehr als Begründung für die Terminauswahl abhebe, könne man auch den 1. November vorschlagen. Das katholische Büro schlägt nun vor, den Buß- und Bettag (ein Mittwoch im November) wieder zum Feiertag zu erklären. Diesen könnten alle Religionsgemeinschaften ohne Probleme mittragen, er könnte „als Tag des interreligiösen Dialogs und Gebets“ ausgestaltet werden. Prälat Bernard regt an, die Entscheidung über den neuen Feiertag nicht schon für dieses Jahr zu schaffen, sondern sich „genügend Zeit für einen ergebnissoffenen Diskussions- und Konsultationsprozess zu lassen“. Ein „norddeutscher Zugzwang“ werde der kulturellen und religiösen Vielfalt Niedersachsens nicht gerecht.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #90.