Stefan von der Beck (56), seit knapp drei Jahren Staatssekretär im Justizministerium, ist überraschend von Ministerin Barbara Havliza (CDU) entlassen worden. In Regierungskreisen heißt es, über längere Zeit habe es eine „Entfremdung“ zwischen der immer selbstbewusster werdenden Ministerin und ihrem Staatssekretär gegeben, der als „starke Figur“ in der Verwaltung gegolten hatte und für forsche Entscheidungen bekannt war. Für die in der Politik neue Havliza war von der Beck, der 2006 ins Justizministerium gekommen war, dort verschiedene Funktionen ausübte und dann auch am OLG Oldenburg tätig war, anfangs eine wichtige Stütze. Die Ablösung kommt deshalb nun umso überraschender.
[caption id="attachment_52936" align="alignnone" width="780"] Stefan von der Beck (r.) wurde von Justizministerin Barbara Havliza entlassen. Ihm folgt als neuer Justiz-Staatssekretär Frank-Thomas Hett.[/caption]
Neuer Staatssekretär wird der bisherige Leiter der Abteilung II (Zivilrecht, Öffentliches Recht), Frank-Thomas Hett (59). Hett war früher Richter am Verwaltungsgericht Hannover, ging vor 20 Jahren ins Wissenschaftsministerium und wechselte seither mehrfach zwischen Wissenschafts- und Justizministerium. Vor gut einem Jahr wurde der Jurist von Havliza zum Abteilungsleiter befördert. Was von der Beck angeht, haben die Grünen sein Verhalten bei der Beurteilung von Richtern kritisiert. Der bisherige Staatssekretär habe sich wiederholt über die Empfehlungen der Gerichtspräsidenten hinweggesetzt und damit deren Autorität verletzt. Andere Stimmen meinen, womöglich habe von der Beck ein Hauptprojekt der Ministerin, hohe Investitionen für einen Hochsicherheits-Verhandlungssaal in Celle, nicht mit der von Havliza gewünschten Vehemenz unterstützt und vorangetrieben.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #148.