28. Mai 2020 · 
Kolumne

Jetzt wird g-E-klotzt

Liebe Niedersachsen, bunte Karomuster liegen in diesem Jahr wieder im Trend, nachhaltige Materialien natürlich und in Corona-Zeiten auch verrückte Mund-Nase-Schutzmasken, zum Beispiel mit dem Logo des favorisierten Fußball-Clubs. Nicht im Trend liegen nach wie vor zum Beispiel E-Autos. Schon vor der Corona-Krise waren die (Auto-)Zeitungen voll von Autos mit Hybrid- und Elektromotoren, nur kaufen wollte sie trotzdem keiner. Weil aber nicht sein kann, was nicht sein darf, muss man einfach nur so lange gegen das Mauerblümchen-Dasein anfördern, bis daraus ein Trend entsteht. Würde zum Beispiel der Kauf jedes grün-gelb-karierten Kurzarm-Herrenhemdes mit 100 Euro gefördert, hätten wir bei Männern vermutlich ziemlich schnell einen sehr bedenklichen modischen Trend. DGB, Verdi und IG Metall in Niedersachsen holen in Sachen Elektromobilität jetzt die Brechstange raus – und zwar die vergoldete mit Diamanten am Griff. Bis zu 12.000 Euro sollen Käufer mitnehmen können, die sich für ein neues E-Auto entscheiden. Donnerwetter, ganz schön viel, wo man doch für 12.000 Euro gebraucht schon ein richtiges Auto bekommen kann. Jetzt wird g-E-klotzt. Maxi-Förderung statt Mini-Verkaufszahlen – mehr dazu von IG Metall-Chef Thorsten Gröger im O-Ton: https://www.youtube.com/watch?v=nVNv47zrMRU Im Trend liegt derweil auch Kritik an der Corona-Öffnungsstrategie der Landesregierung. So haben Busunternehmer und Jugendverbände im Land gemeinsam, dass sie sich benachteiligt fühlen. Lockerungen für Jugendgruppen sind der Landesregierung zufolge weiterhin nicht vorgesehen, was den CDU-Abgeordneten Marcel Scharrelmann aus Diepholz gestern zur Frage des Tages führte:
„Bei der Freiwilligen Feuerwehr schicken wir Jugendliche ins Feuer, um Leben zu retten. Und denen trauen wir nun nicht zu, die Einhaltung der Hygieneregeln durchzusetzen?“
Merke: Hygiene, auch ein Megatrend in diesem Jahr, kann nun mal nicht jeder. Und bei Jugendgruppen wird seitens der Landesregierung der Spaß an der Freude weiter wegdesinfiziert. [caption id="attachment_50770" align="alignnone" width="780"] Foto: Henning/SPD; nkw[/caption] Und was treibt eigentlich Corona-Kritiker-Trendsetter Stefan Homburg, seines Zeichens Uni-Professor in Hannover? Gestern las ich von ihm wieder Merkel-Kritik auf Twitter: https://twitter.com/SHomburg/status/1266037923356557324 Mein Kollege Klaus Wallbaum hat sich mit Homburg erneut getroffen und versucht zu ergründen, warum Homburg so agiert, wie er agiert. Ein, wie ich finde, sehr lesenswertes Porträt ist daraus entstanden, dass Sie heute auf der Seite fünnef erwartet (kostenloses Rundblick-Probe-Abo hier).

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Gestern war ich übrigens sehr überrascht, als das „Manager Magazin“ über das eher ungewöhnliche Abo-Modell von Gabor Steingart berichtete, entschloss mich dann aber, das Modell für den Rundblick zu adaptieren. Also: Für lausige 100.000 Euro können Sie jetzt auch Rundblick-Lifetime-Abonnent werden. Zusätzlich ermöglichen wir Ihnen eine private Party auf unserem Redaktionsboot auf dem Mittellandkanal – wir haben dafür schon mal etwas angeschafft: [caption id="attachment_50819" align="alignnone" width="780"] Unser potentielles neues Redaktionsboot - Foto: SSSCCC[/caption]  

Na, wäre das nicht was für Sie? The trend is your friend, kann ich da nur sagen. Die 100.000 Euro können Sie mir heute auch gerne einfach in der Redaktion vorbeibringen - das regeln wir hier ganz unbürokratisch.

Der Ex-Fußballer Olaf Thon würde an dieser Stelle allerdings vermutlich sagen: „Ich sehe einen positiven Trend. Tiefer kann es nicht mehr gehen.“

Ich wünsche Ihnen einen trendigen Wochenausklang

Martin Brüning

Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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