In Niedersachsen gibt es faktisch keinen Wohnungsleerstand
(rb) Hannover. Der Leerstand von Wohnungen in Niedersachsen hat eine zu vernachlässigende Größe, so dass es auch keinen Handlungsbedarf gibt, die Leerstandsquote zu verringern. Das hat Bauministerin Cornelia Rundt auf eine entsprechende Anfrage von Abgeordneten der FDP-Landtagsfraktion mitgeteilt. Zwar gebe es keine aktuellen Daten für Niedersachsen, und die Zahlen aus dem letzten Zensus sind mittlerweile fünf Jahre alt und kaum zu verwerten. Aber nach dem Leerstandsindex, den das Empirica-Institut erhoben hat, lag die Quote Ende 2014 bundesweit bei drei Prozent. Das ist nach Angaben der Ministerin der Wert, den ein funktionierender Wohnungsmarkt als Fluktuationsreserve benötige. Auf der Deutschlandkarte der Landkreise und kreisfreien Städte des Instituts variieren die Quoten für Niedersachsen zwischen weniger als zwei Prozent in den Landkreisen Lüneburg, Harburg, Vechta und Cloppenburg sowie den kreisfreien Städten Wolfsburg, Osnabrück, Oldenburg und mehr als acht Prozent in den Landkreisen Schaumburg und Nienburg sowie der Stadt Salzgitter. Rundt verwies zudem auf den Arbeitskreis „Kommunale Wohnungsmarktbeobachtung Niedersachsen“, der vor allem in den großen Städten aktuell von sehr niedrigen Leerstandsquoten unterhalb der Fluktuationsreserve berichte. „Die regional vorliegenden Informationen lassen den Schluss zu, dass höhere Leerstandsquoten eher in den strukturschwachen Regionen im südlichen und nordöstlichen Niedersachsen sowie in den Küstenregionen Cuxhaven und Wilhelmshaven sowohl im Ein- und Zweifamilienhaus- als auch im Geschosswohnungsbau bestehen“, erläuterte die Ministerin. Die Hauptgründe für einen Leerstand in Geschosswohnungen lägen im Übrigen bei Vermietungsschwierigkeiten bzw. mangelnder Nachfrage. So habe der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, dessen Mitglieder in Niedersachsen mit rund 300 000 Wohnungen 21 Prozent aller Wohnungen in Mehrfamilienhäusern bewirtschaften, ca. 5900 ungenutzte Wohnungen gemeldet, die meisten wegen Vermietungsschwierigkeiten oder mangelnder Nachfrage, aber auch wegen Instandsetzungsarbeiten oder aufgrund von Mieterwechsel. Wie es heißt, stehe nur jede zehnte dieser Wohnungen wegen Unbewohnbarkeit infolge baulicher Mängel oder eines geplanten Abrisses leer.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #52.