4. Sept. 2015 · Archiv

In Kürze

(rb) Das vor drei Jahren vom Sozialministerium initiierte Netzwerk „ProBeweis“ wächst: An mittlerweile 19 Standorten in 16 niedersächsischen Städten gibt es insbesondere für Opfer sexueller und häuslicher Gewalt die Möglichkeit, Verletzungen dokumentieren und objektive Beweise zeitnah und gerichtsfest sichern zu lassen, ohne dass sie eine Strafanzeige erstatten müssen. Die rechtsmedizinische Abteilung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) koordiniert das Projekt. Die Ergebnisse der Untersuchung unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht und werden nur auf ausdrücklichen Wunsch des Opfers, zum Beispiel im Falle einer späteren Strafanzeige, weitergegeben. In der Pilotphase des Projekts von 2012 bis 2014 stellte das Land pro Jahr 270 000 Euro bereit. Für die Verlängerung bis 2017 wurden Landesmittel in gleicher Höhe in den Haushalt eingestellt. Die AOK Niedersachsen beteiligt sich seit diesem Jahr und unterstützt das Projekt jährlich mit 40 000 Euro. Bisher wurden 276 Fälle registriert, davon 35 allein in diesem Jahr. 56 Betroffene haben sich nach Angaben des Ministeriums mittlerweile für eine Anzeige entschieden. Folgende Städte sind Teil des Netzwerks: Aurich, Braunschweig, Celle, Göttingen, Hannover, Lüneburg, Meppen, Northeim, Oldenburg, Osnabrück, Papenburg, Stade, Uelzen, Vechta, Verden und Wolfsburg.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #160.
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