31. Okt. 2022 · 
Wirtschaft

IG Metall startet Warnstreiks in der Metall- und Elektrobranche

Direkt nach Ende der Friedensfrist demonstrieren 150 Beschäftigte bei Clarios Varta in Hannover. | Foto: IG Metall

Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer der Arbeitnehmer, hat nach dem Scheitern der Tarifgespräche am vergangenen Freitag die Gewerkschaftsmitglieder ermuntert, sich im Kampf für eine Lohnerhöhung von 8 Prozent „einen langen Atem zu bewahren“. „Mit Warnstreiks und weiteren betrieblichen Aktionen werden wir die Arbeitgeber zum Einlenken am Verhandlungstisch bringen“, sagte Gröger bei einem Warnstreik vor den Werkstoren von Batteriehersteller Clarios Varta in Hannover in der Nacht zu Samstag.

Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde angeboten, jedem Beschäftigten steuer- und abgabenfrei 3000 Euro als Inflationsausgleichsprämie zu zahlen – wenn man sich auf eine Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 30 Monaten einigt. Zudem stellten sie eine Tabellenerhöhung in Aussicht, die allerdings „an Mechanismen der Variabilisierung und Differenzierung“ gebunden sei. „Vor allem in dieser Zeit, in der massive Energiekosten und Lieferengpässe vielen Betrieben große Sorgen bereiten, dürfen diese nicht zusätzlich belastet werden“, sagte Torsten Muscharski, Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Gröger nannte den Vorschlag „nicht diskussionswürdig“. Die Gespräche wurden bereits nach 50 Minuten wieder beendet. Für heute kündigte die IG Metall weitere Warnstreiks bei verschiedenen Betrieben in Hannover an.

Dieser Artikel erschien am 1.11.2022 in Ausgabe #192.
Christian Wilhelm Link
AutorChristian Wilhelm Link

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