28. Jan. 2020 · Kolumne

"Ich weiß was Sie jetzt denken, und Sie haben recht"

Liebe Niedersachsen,der kesseste Schnurrbart, der jemals über die TV-Bildschirme flimmerte, wird heute 75 Jahre alt, man glaubt es kaum. Happy Birthday, Tom Selleck. Uns ist er natürlich immer noch als Privatdetektiv Magnum mit dem roten 308er Ferrari in Erinnerung.Aber haben Sie sich mal überlegt, dass Magnum mit dem Geschoss auf der Interstate auf Hawaii am Ende doch nicht viel schneller als 100 km/h fahren konnte? Tja, Tempolimit. Da wirkt der Vorschlag von Ministerpräsident Stephan Weil, in der deutschen Tempolimit-Debatte einmal zum Ende zu kommen und nun einfach 130 auf die Schilder zu schreiben, fast noch großmütig. Was? Sie glauben nicht, dass Weil nach dem ADAC nun auch auf ein mögliches Tempolimit umschwenkt? Na, dann hören Sie mal hier zu:https://www.youtube.com/watch?v=2N3vCVYo2GwSollten Sie gerade in Ihrem Auto sitzen und auf der linken Autobahnspur den O-Ton des Ministerpräsidenten hören, so würde Magnum an dieser Stelle sagen:
"Ich weiß was Sie jetzt denken, und Sie haben recht."
Wenn Sie die Hoffnung haben, dass die Nachrichten jetzt besser werden, muss ich Sie leider enttäuschen. Niedersachsenmetall hat gestern die Lage in der Autoindustrie beschrieben und es ist so nervenzerfetzend, als würde jemand auf einer dreispurigen freien Autobahn mit Tempo 50 auf der linken Spur fahren. Die Firmen schauen düster in die Zukunft. Mein Lieblingssatz von Niedersachsenmetal-Chef Volker Schmidt lautete gestern übrigens:
"Niemand baut Elektroautos, um die Welt zu retten."
Aber warum, um Himmels willen, baut man Sie dann? Hier hören Sie die Antwort:https://www.youtube.com/watch?v=IdZ4WjiajE8Anderes Thema: „Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen, die einen langweilen“, hat Gabriel García Márquez gesagt. Viele Jugendliche, die den ganzen Tag am Smartphone kleben, kennen inzwischen aber vermutlich nur noch die verkürzte Version des Zitats: „Es gibt so viele Bücher, dass es keinen Sinn hat, welche zu lesen.“ Die Folge: Lesekompetenzschwäche.Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne tut nun, was jeder gute Minister oder auch andere in so einem Fall tun würden: er legt ein Programm auf. Tonne findet es gut, die Opposition findet es nicht so gut. Sie kennen das ja. Mehr dazu im aktuellen Rundblick (kostenloses Probe-Abo - hier klicken).Falls Tonne übrigens in der nächsten Bildungsdebatte im Landtag genervt sein sollte, empfehle ich ihm schon einmal das folgende Magnum-Zitat:
"Das war einer der Tage an dem ich wünschte, ich hätte auf meine Mutter gehört und wäre Kiefernorthopäde geworden."
Der Applaus wäre ihm sicher.Ich wünsche Ihnen einen schnellen Mittwoch ohne LimitMartin Brüning
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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