Lars Schmidt, kaufmännischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke, sieht in kürzeren Genehmigungsverfahren einen wichtigen Hebel, um beim Fachkräftemangel für Entlastung zu sorgen.

Die Harzwasserwerke bereiten das Wasser der Granetalsperre als Trinkwasser auf. Deswegen ist der Stausee so wichtig. | Foto: Link

„Genehmigungsverfahren müssen schneller laufen. Dadurch könnten auch Fachkräfte viel sinnvoller eingesetzt werden. Je länger ich ein Projekt am Laufen halten muss, desto schlechter ist es“, sagte Schmidt in einem Podcast der Ideen-Expo, der in der Zentrale der Harzwasserwerke in Hildesheim aufgezeichnet wurde.

„Je länger ich ein Projekt am Laufen halten muss, desto schlechter ist es.“

Lars Schmidt

Er habe sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass zehn Jahre für ein Genehmigungs- und Bauverfahren in der Wasserwirtschaft eher ein relativ kurzer Zeitraum ist. Das müsse sich ändern. Auch bei der Digitalisierung gibt es seiner Meinung nach zu viele Unterschiede und Inkonsequenzen. Sein Unternehmen habe den gesamten Aktenbestand digitalisiert. „Wenn nun aber ein Genehmigungsverfahren für einen Hochbehälter ansteht, muss ich Ordner mit Papier produzieren – und zwar meterweise. So ergibt Digitalisierung keinen Sinn“, meinte der frühere EON-Manager.



Zugleich ist Schmidt optimistisch, dass die Harzwasserwerke auch in Zukunft die nötigen Fachkräfte finden werden. Schon jetzt suche man verstärkt nach jungen Mitarbeitenden, weil bis zum Ende des Jahrzehnts ein Drittel der Belegschaft in Rente gehe. Das Wissen der Älteren solle bewahrt, dokumentiert und übergeben werden.