Totenstille im Saal der SPD
Das ist für die Sozialdemokraten eine Katastrophe. Viele Beobachter gehen nun davon aus, dass die meisten SPD-Anhänger am 10. November für die Grünen stimmen werden und Onay neuer Oberbürgermeister der Landeshauptstadt wird - der erste Nicht-Sozialdemokrat in dieser Position seit Gründung des Landes Niedersachsen vor 73 Jahren. https://www.youtube.com/watch?v=jumGnTFYQaU&feature=youtu.be Die Niederlage von Hansmann wirkte am Sonntagabend bei den Sozialdemokraten in Hannover wie ein Schock auf die Anhänger. Im Rathaus verfolgte eine kleine Gruppe von SPD-Getreuen die Auszählung, es herrschte Totenstille, viele schauten beschämt auf ihre Handys. Gegenüber, bei den Grünen, herrschte regelrechte Feierstimmung. „Belit, Belit“-Rufe wurden angestimmt. [caption id="attachment_44746" align="alignnone" width="780"]
Hansmann "enttäuscht und traurig"
Doch die erhoffte Mobilisierung in der letzten Phase kam nicht im erhofften Umfang zustande. Hansmann, der Vorstand der Stadtwerke ist und über viele Jahre als Finanzdezernent im Rathaus gearbeitet hat, wurde offenbar mit den Zuständen, die zur OB-Wahl führten, in Verbindung gebracht. Auslöser für die vorgezogene Oberbürgermeisterwahl war der Amtsverzicht des bisherigen Stadtoberhaupts Stefan Schostok (SPD) nach sechs Jahren Tätigkeit als Chef der Rathausverwaltung. Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte Ende April entschieden, ihn wegen „schwerer Untreue“ anzuklagen. Das Landgericht hat den Prozess allerdings noch nicht eröffnet. https://twitter.com/Unter_3/status/1188564799187230720 Schostok steht im Verdacht, von der Unrechtmäßigkeit der Zulagenzahlung an seinen Büroleiter Frank Herbert gewusst zu haben und nicht dagegen eingeschritten zu sein. Das Beamtenrecht lässt eine solche Zulage nicht zu, über Jahre erhielt Herbert somit illegal 50.000 Euro überwiesen, die er jetzt zurückzahlen muss. Diese „Rathausaffäre“ gipfelte in einer beispiellosen Entscheidungsschwäche von Schostok. Erst die Anklage der Staatsanwaltschaft brachte ihn dazu, Konsequenzen zu ziehen. Das Schuldeingeständnis lässt immer noch auf sich warten, womit sich der Eindruck von „SPD-Filz“, gepaart mit Uneinsichtigkeit, verfestigte. Noch andere Kennzeichen der Schostok-Ära lasteten auf den Sozialdemokraten: Die Weigerung von Schostok, die CDU als zweitstärkste Gruppe bei den Dezernenten zu berücksichtigen – und der Schritt, mit Einführung einer Gender-Sprache die Verwaltungs- von der gebräuchlichen deutschen Sprache abzukoppeln. [caption id="attachment_44744" align="alignnone" width="780"]