
Weniger Platz für immer mehr Studenten
Der Präsident der LHK, Hildesheims Uni-Präsident Prof. Wolfgang-Uwe Friedrich, beschreibt im Vorwort der Studie eine „problematische Entwicklung“ in Niedersachsen: Anders als in anderen Bundesländern müssten hierzulande die Hochschulen selbst Rücklagen bilden, um sich an den Baukosten zu beteiligen – anstatt ihre Mittel vollständig auf Lehre und Forschung konzentrieren zu können. Diese Eigenanteile bewegten sich zwischen 20 und 60 Prozent. So entstehe auch bei manchen Politikern der fälschliche Eindruck, es befinde sich „genug Geld im System“, was aber nicht stimme.Lesen Sie auch: Verdi warnt: ÖPP-Projekte sind risikoreich Privatgeld für unterfinanzierte Uni-Kliniken?
Im Gutachten heißt es nun, dass sich die Studienbedingungen stark verändert hätten. Am Beispiel der Uni Hildesheim werde klar, dass die zur Verfügung stehende Quadratmeterzahl je Student durchschnittlich in den vergangenen zehn Jahren von 6,9 auf 4,9 gesunken sei, während die Zahl der Beschäftigten um 60 Prozent und die der Studenten gar um 82 Prozent gestiegen sei. 2017 hatte das Land im Sondervermögen für die Uni-Kliniken auch einen Betrag von 150 Millionen abgezweigt, dieses Geld sei aber „bereits vollständig verplant und in keiner Weise ausreichend“. So schlägt der Expertenrat im Gutachten vor, in den kommenden drei bis vier Jahren jährlich 300 Millionen Euro zur Seite zu legen und so den Etat für ein erstes Bauprogramm zunächst auf eine Milliarde Euro aufzustocken. Für den Rest müsse man in den kommenden acht bis zehn Jahren einen Vorschlag entwickeln.
