Thorsten Gröger, IG-Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen, sieht die Unternehmen in seinem Bereich nicht optimal auf die Nach-Corona-Zeit vorbereitet. Vor zwei Wochen hat die Gewerkschaft bei den Betriebsräten von 200 Unternehmen der Metall- und Elektrobranche in Niedersachsen nachgefragt – und als Resultat hätten 80 Prozent die Einschätzung, dass es über das Ende dieses Jahres hinaus keine Regelung zur Sicherung der Arbeitsplätze gebe. Oft fehlten auch Perspektiven, wie Produkte verändert, Mitarbeiter geschult oder Qualitäten verändert werden können.
Der Vorsitzende der IG-Metall, Jörg Hofmann, sagte als Gast einer Funktionsträgerversammlung in Hannover, seine Gewerkschaft befürworte die Einführung einer Vier-Tage-Woche, über den Entgeltausgleich müsse man dann reden. Gerade jüngere Kollegen würden die zusätzliche Freizeit mehr schätzen als zusätzliches Geld. Hoffmann beklagte, dass es eine Reihe von Unternehmen gebe, die einerseits staatliche Überbrückungshilfen und auch Kurzarbeiter-Regelungen in der Corona-Krise in Anspruch nähmen, andererseits aber überlegten, die Produktion in kostengünstigere Länder zu verlagern.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #167.