GEW-Pläne für Schulgesetz: Ethik statt Religion, Gesamtkonferenz statt Schulvorstand
Stellen die GEW-Pläne zur Reform des Schulgesetzes vor: Stefan Störmer und Isabel Rojas. | Foto: Kleinwächter
Gerade erst haben sich die evangelischen Kirchen und die katholischen Bistümer in Niedersachsen auf die Form eines neuen konfessionsübergreifenden Religionsunterrichts geeinigt, da will die Lehrergewerkschaft GEW diese Pläne auch schon wieder über den Haufen werfen. Derzeit bereitet Niedersachsens Kultusministerium die Reform des Schulgesetzes vor. Diese Gelegenheit will die GEW nutzen, um die „bekenntnisfreie Schule“ in den Gesetzestext mit hineinschreiben zu lassen. „Wir wollen die Religion nicht aus der Gesellschaft verbannen“, erläutert die stellvertretende Landesvorsitzende Isabel Rojas, „aber wir wollen gesellschaftliche Fragen gemeinsam verhandeln und nicht getrennt.“ Kenntnisse über das kulturelle Herkommen von Religionen blieben wichtig. Abgeschafft werden soll deshalb nicht das Unterrichtsfach an sich, sondern die konfessionelle beziehungsweise kirchliche Ausrichtung. Auf Nachfrage präzisierte Rojas, dass die Gewerkschaft das Berliner-Modell des Ethik-Unterrichts bevorzugt, in den nach Bedarf Repräsentanten von Glaubensgemeinschaften eingeladen werden könnten. Das Hamburger-Modell, bei dem verschiedenste Glaubensgemeinschaften den Religionsunterricht gemeinsam verantworten, will die GEW für Niedersachsen nicht.